Fernsehpreis würdigt Corona-Berichterstattung
ZDF am häufigsten ausgezeichnet – Bester TV-Film lief aber bei der ARD
KÖLN (epd) - Die Preisträger des Deutschen Fernsehpreises stehen fest. Die 27 Auszeichnungen in den Bereichen Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport wählte die Jury aus 93 Einsendungen für den Preis aus, der in diesem Jahr von ARD, RTL, Sat.1 und ZDF zum 21. Mal vergeben wurde, wie die Veranstalter am Mittwoch in Köln mitteilten. Erfreulich sei die große „Bandbreite hinsichtlich Tonalität und Genrevielfalt“im Bereich Fiktion.
Das ZDF ist mit elf Auszeichnungen vertreten. An den WDR geht neben vier Preisbeteiligungen auch die Auszeichnung der Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. Die promovierte Chemikerin moderiert das Wissenschaftsmagazin „Quarks“und erhält dafür den mit 15 000 Euro dotierten Förderpreis. Sieben Fernsehpreise gehen an die Mediengruppe RTL, gemeinsam fünf an ProSieben und Sat.1. Ein Sonderpreis geht diesmal an die Corona-Berichterstattung der TV-Sender.
Als bester Fernsehfilm erhält die ARD/HR-Produktion „Bist du glücklich?“den Preis. In dem Beziehungsdrama spielen Laura Tonke und Ronald Zehrfeld die Hauptrollen. Bester Mehrteiler ist laut Jury „Preis der Freiheit“. Das Ost-West-Drama über zwei ungleiche Schwestern produzierte das ZDF mit den Produktionsfirmen Gabriele Sperl, W&B Television und Wilma Film. Beste DramaSerie ist „Der Pass“. Den Thriller über Mord-Ermittlungen auf einem deutsch-österreichischen Bergpass produzierten Sky/W&B Television und epo-film. Der Preis für die beste Comedy-Serie geht an die NetflixProduktion „How to Sell Drugs Online (Fast)“.
Im Bereich Information wird Marietta Slomka für ihre Interviews im ZDF-„heute journal“ausgezeichnet. Als bestes Infotainment würdigt die Jury die ZDF-Sendung „Leschs Kosmos“. Als beste Dokumentation/Reportage
erhält die Produktion „Die unheimliche Macht der Berater“von ARD, WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“für die InvestigativReihe „Die Story im Ersten“den
Preis. Der Film beleuchtet die Macht der vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt und welche Rolle sie etwa bei der Steuerflucht von Unternehmen spielen.
Als beste Unterhaltungsshow würdigt die Jury „The Masked Singer“von ProSieben und Endemol Shine Germany. Der Preis für die beste Comedy geht an die „heuteshow“
von ZDF und Prime Productions. Beste Autoren im Bereich Unterhaltung sind aus Sicht der Jury Maren Kroymann und Sebastian Colley für die Comedy-Serie „Kroymann“von ARD, RB, SWR, NDR, WDR und der Bildundtonfabrik.
Den Preis für die beste Regie (Fiktion) erhielt Isabel Kleefeld für „Eine harte Tour“(ARD/WDR), an diesen Film ging auch die Auszeichnung für das beste Buch (Dominique Lorenz). Als beste Schauspielerin ist Barbara Auer für „Preis der Freiheit“(ZDF) gekürt worden. Als bester Schauspieler wurde Joachim Król für gleich zwei Rollen ausgezeichnet, in „Endlich Witwer“und „Preis der Freiheit“(beides ZDF).
Der Fernsehpreis ehrt heuer mit einem Sonderpreis die Corona-Berichterstattung. In der Kategorie „Beste Information“geht der Sonderpreis senderübergreifend an die Redaktionen der Nachrichten- und vertiefenden Sondersendungen. Die Preisträger sind die zuständigen Chefredakteure oder Redaktionsleiter der Sendungen „Tagesschau“, „Tagesthemen“, „ARD extra: Die Corona-Lage“sowie „heute“, „heute journal“und „auslandsjournal Spezial Corona Global“.
Bei den Privatsendern geht der Sonderpreis an die Zuständigen der Sendungen „RTL aktuell“, „RTL Nachtjournal“, „ntv Corona-Berichterstattung“sowie „ProSieben Spezial: Corona-Update.Live“und „SAT.1 Frühstücksfernsehen. Gemeinsam durch die Krise“.
Der Fernsehpreis soll 2021 wieder mit einer großen Gala und LiveÜbertragung verliehen werden. Das kündigte der Sender RTL an, der auch wieder die Federführung übernehmen wird. „Wir werden den Staffelstab bei RTL in den Händen behalten“, sagte Stephan Schäfer, Geschäftsführer Inhalte & Marken der Mediengruppe RTL am Mittwoch in Köln.