Gränzbote

Außergewöh­nlicher Joker

Trainer Streich schwärmt von seinem Torjäger Petersen

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FREIBURG (dpa) - Christian Streich gefällt das Wort „Joker“nicht. Zumindest wenn es um seinen Torjäger Nils Petersen geht, findet der Trainer des SC Freiburg diesen Begriff unpassend. Dabei hat Petersen mit seinem Siegtreffe­r zum 2:1 gegen Hertha BSC bereits sein 25. Tor nach einer Einwechslu­ng erzielt, der 31-Jährige ist damit sogar Rekord-Joker der Fußball-Bundesliga. Trotzdem meint Streich: „Der Nils Petersen ist kein Joker.“Sondern: „Der Nils Petersen ist eine außergewöh­nliche Persönlich­keit und ein außergewöh­nlicher Spieler.“Er müsse als Trainer dankbar sein, dass er mit so jemandem arbeiten dürfe.

Zum dritten Mal nacheinand­er kam der Ex-Nationalsp­ieler am Dienstagab­end erst von der Bank ins Spiel. Aber er beschwert sich nie über seine Ersatzroll­e, und das imponiert Streich. Zehn Minuten brauchte Petersen, um die Partie mit seinem Treffer in der 71. Minute zu entscheide­n. Es war sein elftes Bundesliga­Tor in dieser Saison. Wer solche Spieler einwechsel­n kann, der ist auch ein Kandidat für die Europa League. Das könnte man zumindest annehmen, zumal die Freiburger zwei Spieltage vor Saisonende gute Chancen auf Platz sechs oder sieben in der Abschlusst­abelle haben. Aber Europa, das ist so ein anderes Wort, bei dem Streich in Bezug auf den fußballeri­schen Wettbewerb zumindest nicht in Euphorie ausbricht.

„Wir wollen alles“, betont der 55Jährige zwar. Doch obwohl noch nicht mal feststeht, ob die Freiburger es in die Europa League schaffen, warnt der Coach bereits jetzt, welche Folgen das hätte. „Am Donnerstag irgendwo rumreisen und am Sonntag kommen dann gute Mannschaft­en zu uns wie vielleicht Frankfurt oder Hertha. Dann wird es richtig komplizier­t.“Top-Joker Petersen selbst spricht weniger warnend über den Europapoka­l. Nach dem Sieg gegen die Hertha gab der Stürmer zu, die Ergebnisse der direkten Konkurrent­en aus Hoffenheim oder Wolfsburg genau im Blick zu halten: „Wir würden lügen, wenn wir sagen würden, wir schauen nicht auf die Ergebnisse der anderen.“

Mit einem Überraschu­ngssieg am Samstag beim FC Bayern München könnte Streichs Team möglicherw­eise an den Niedersach­sen vorbeizieh­en. Da die Bayern bereits als Meister feststehen, glaubt Petersen an die Siegchance gegen seinen Ex-Club. Vielleicht schicke man den Münchnern noch ein paar Flaschen badischen Wein zum Feiern vorbei, scherzte der Torjäger.

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