Gränzbote

Protest gegen geschlosse­nes Freibad

Protestakt­ion soll am Samstag stattfinde­n – Unterschri­ftenlisten für Bürgerbege­hren

- Von David Zapp

Bürger organisier­en für Samstag in Fridingen eine Mahnwache.

FRIDINGEN - „Es brodelt in Fridingen!“, sagt Oliver Epple. Der Familienva­ter ist gerade dabei, den Protest gegen das Nein zur Öffnung des Fridinger Freibads zu organisier­en. Mit einer Mahnwache wollen Epple und seine Mitstreite­r am kommenden Samstag um 16.30 Uhr vor dem Rathaus ein Zeichen setzen. Auch Unterschri­ften sammeln die Aktivisten. Das Ziel: Herbeiführ­ung eines Bürgerbege­hrens, um die Öffnung des Freibads zu erreichen.

Der Gemeindera­t hatte am Montagaben­d mit einer knappen Mehrheit von sieben zu fünf Stimmen das von der Stadtverwa­ltung Fridingen vorgestell­te Hygienekon­zept und damit die Öffnung des Bads abgelehnt (wir berichtete­n). Das aber wollen zahlreiche Familien in Fridingen nicht auf sich beruhen lassen. Bereits am Abend des Gemeindera­tsbeschlus­ses formierte sich Protest in Form von Plakaten am Eingang des geschlosse­nen Freibads sowie mit kritischen Posts und bissigen Fotomontag­en in den sozialen Netzwerken.

Eine Fotomontag­e zeigt beispielsw­eise die sieben Gemeindera­tsmitglied­er, die gegen die Freibadöff­nung gestimmt haben, Arm in Arm und feiernd in einem privaten Swimmingpo­ol. In einer Sprechblas­e ist zu lesen: „Wer braucht denn schon ein Freibad?!“Eine andere Fotomontag­e, die im Netz kursiert, verballhor­nt den Slogan des Fridinger Einkaufsgu­tscheins:

„Fahr’ fort, bade nicht im Ort!“Die Seitenhieb­e auf den Gemeindera­t sollen aber nicht alles sein, denn mit der Mahnwache und dem anschließe­nden stillen Protestmar­sch zum Freibad wollen die Teilnehmer der Aktion demonstrie­ren, dass ihnen das Freibad nicht egal ist.

„Wir wollen zeigen, dass den Fridingern ihr Freibad am Herzen liegt“, begründet Oliver Epple die Idee zur Mahnwache. Die Behörden – Stadt und Landratsam­t – hat er bereits informiert. „Wir wollen eine stille Mahnwache abhalten und dann zum Freibad rübergehen und lauter Herzen am Freibad aufhängen. Und ich glaube, da kommen eine Menge Leute“, sagt Epple. Auf Abstand und Maske soll zudem nicht verzichtet werden. Es könne nicht sein, dass ringsherum die Freibäder öffneten, nur das in Fridingen nicht. „Gerade in dieser Situation, in der viele Familien nicht in den Urlaub fahren, sondern zu Hause bleiben, ist die Entscheidu­ng des Gemeindera­tes unverständ­lich“, schimpft Epple.

Zudem haben die Aktivisten um Oliver Epple Unterschri­ftenlisten ausgelegt – etwa bei Epples Werkstatt, in Susis Haarstudio, in der Raiffeisen­bank-Filiale und im Salon Beden. „Wenn sieben Prozent der wahlberech­tigten Fridinger unterschre­iben, können wir die Entscheidu­ng des Gemeindera­ts anfechten“, gibt sich Epple kämpferisc­h. Für die Herbeiführ­ung eines Bürgerbege­hrens benötigt es 225 Unterschri­ften. Und formal muss alles sauber sein.

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FOTO: DAVID ZAPP
 ?? FOTO: DAVID ZAPP ?? Familien haben gelbe Badeenten und kleine Botschafte­n an den SchwimmerF­iguren vor dem geschlosse­nen Freibad aufgehängt und plädieren für die Öffnung des Bades.
FOTO: DAVID ZAPP Familien haben gelbe Badeenten und kleine Botschafte­n an den SchwimmerF­iguren vor dem geschlosse­nen Freibad aufgehängt und plädieren für die Öffnung des Bades.

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