KSC feiert den Klassenerhalt mit deutschen Schlagern
FÜRTH (dpa) - Völlig losgelöst hüpften Toptorjäger und Sieggarant Philipp Hofmann und seine Teamkollegen vom Karlsruher SC über den Fürther Rasen. Einen kurzen Augenblick nach ihrem 2:1-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth erreichte die Badener am Sonntagnachmittag die frohe Kunde vom Patzer des 1. FC Nürnberg bei Holstein Kiel. Dank des 1:1 der Franken schaffte der KSC am letzten Spieltag der 2. FußballBundesliga noch den Sprung vom 16. auf den 15. Tabellenplatz und somit den direkten Klassenerhalt.
„Ich weiß nicht, wohin mit den Emotionen. Ich bin überglücklich, dass wir das heute noch gezogen haben“, sagte Routinier Daniel Gordon: „Für mich war es unfassbar wichtig, weil ich mittlerweile eine Karlsruher DNA habe. Ich wollte den Leute etwas zurückgeben, wie alle in der Mannschaft.“Christian Eichner, der zeitnah einen Cheftrainer-Vertrag unterschreiben und damit über den Sommer hinaus gehalten werden soll, sagte: „Es lief so gut wie alles gegen uns. Was dann passiert ist, ist ein Paradebeispiel dieser Mannschaft für die letzten Wochen. Sie hat immer versucht, ihr Bestes zu geben und ist an ihre Grenzen gegangen.“Da der KSC mit zwei Bussen angereist war, könne jeder „je nach Musikgeschmack in den einen oder anderen einsteigen“, scherzte Eichner. „Ich kann nur sagen, dass bei mir deutscher Schlager kommen wird.“
Eine Woche nach seinem Dreierpack beim 3:3 nach 0:3 gegen Meister und Aufsteiger Bielefeld hatte Hofmann in der 61. Minute einen umstrittenen Elfmeter nach Foul von Sebastian Ernst an Marvin Wanitzek an der Fürther Strafraumgrenze zu seinem 17. Saisontreffer verwandelt. Damit rettete sich der Aufsteiger.
Dem 1. FC Nürnberg droht dagegen ein Jahr nach dem Abstieg aus der Bundesliga der Sturz in die Drittklassigkeit. „Das haben wir uns anders vorgestellt“, sagte Trainer Jens Keller. Torhüter Christian Mathenia nahm seine Mitspieler in die Pflicht. „Wir müssen einfach den Verein in dieser Liga halten“, sagte Mathenia bei Sky nach dem 1:1 (1:0) in Kiel. In den beiden Relegationsspielen (7. und 11. Juli) trifft der neunmalige deutsche Meister auf den noch zu ermittelnden Dritten der 3. Liga.