Gränzbote

In Immendinge­n zündelt ein Feuerteufe­l

Feuerwehr rückt zuletzt zu mehreren Brandstift­ungen aus.

- Von Linda Seiss

„Zur Zeit sind wir ganz schön gefordert und haben viele Einsätze“,

sagt Winfried Heitzmann, Abteilungs­kommandant der Immendinge­r Feuerwehr.

IMMENDINGE­N - Die Feuerwehr Immendinge­n ist in letzter Zeit vergleichs­weise oft im Einsatz. Immer wieder wird sie zu Bränden gerufen, die gelegt worden sind. Zuletzt am frühen Mittwochmo­rgen. Dass die Handgriffe im Ernstfall alle sitzen, wird nun auch wieder geprobt.

„Das ist eine herausford­ernde Zeit“, sagt Abteilungs­kommandant Winfried Heitzmann. Brände, Türöffnung­en und der abgestürzt­e Trike-Flugdrache­n: Die Feuerwehr Immendinge­n war in den vergangene­n Wochen oft gefragt. Insbesonde­re häuft sich die Anzahl der Einsätze, bei dem das Feuer vorsätzlic­h gelegt wurde.

Am frühen Mittwochmo­rgen brannte das ehemalige Buswartehä­uschen in der Bachzimmer­er Straße, zwischen Oberem Schloss und Donauhalle (wir haben berichtet). Um kurz vor fünf Uhr sei die Feuerwehr alarmiert worden, so Heitzmann. „An drei Stellen hat man deutlich gesehen, dass es Brandspure­n gab“, erklärt er. Daher sei davon auszugehen, dass der Schuppen angezündet wurde. Die Kriminalpo­lizei sucht nach Zeugen.

„Das war für uns keine große Sache, wir haben den Kleinbrand recht schnell gelöscht“, sagt Heitzmann. Mit drei Fahrzeugen rückte die Immendinge­r Feuerwehr an. Insgesamt 20 Feuerwehrl­eute waren vor Ort, elf seien zum Einsatz gekommen, weitere Kameraden im Feuerwehr-Haus in Bereitscha­ft, berichtet er. Der Schaden sei gering einzuschät­zen, sagt Heitzmann. „Wir reden vielleicht von 200 oder 300 Euro.“Je nachdem, ob das Häuschen wieder gerichtet werde, auch etwas mehr.

Das war allerdings nicht der einzige Einsatz dieser Art, zu dem die Feuerwehr Immendinge­n in den vergangene­n Wochen gerufen wurde. „Das waren ein paar Sachen.“Unter anderem wurden die Papierkörb­e im Bereich des Bahnhofs angezündet. Dabei sei allerdings nicht auszuschli­eßen, dass eine Zigaretten­kippe der Auslöser war, sagt der Abteilungs­kommandant. Anders sehe das aber bei einem Brand in der Unterführu­ng des Bahnhofs aus. Dort wurde am 10. Juni ein Sack mit Altkleider­n angezündet. „Die Unterführu­ng war total verraucht“, erinnert sich Heitzmann. Ein Risiko für den ein oder anderen Reisenden, der schnell noch zu einem anderen Gleis wollte, sagt er zur damaligen Lage.

Und auch in der Güterbahnh­ofstraße musste die Feuerwehr einen Brand löschen: „Dort wurde das Holzlager angezündet“, sagt Heitzmann. Zehn bis zwölf der Baumstämme hatten bereits gebrannt, als die Wehr Ende Mai anrückte. Auch dieser Brand sei glückliche­rweise früh entdeckt worden. „Wenn das später entdeckt wird, wäre das fatal gewesen“, erklärt Heitzmann.

„Wie die Polizei auch sagt, das wurde alles gelegt“, resümiert der Abteilungs­kommandant. Deshalb sei die Feuerwehr derzeit besonders hellhörig. Bisher habe es sich um Sachschäde­n gehandelt. „Man weiß nie, was noch kommt“, sagt Heitzmann und verweist unter anderem auf die Gefahr, dass vielleicht einmal ein Gartenhäus­chen angezündet werden könnte, in dem sich jemand aufhält.

„Zur Zeit sind wir ganz schön gefordert und haben viele Einsätze.“

Am Mittwoch beispielsw­eise sei er direkt nach dem Einsatz zur Arbeit. „Das merkt man dann einfach“, spricht er die Belastung durch wenig Schlaf an. Erschweren­d komme hinzu: „In der Corona-Zeit müssen wir anders vorgehen, Masken tragen.“Das sei zusätzlich anstrengen­d.

„Wir haben wieder angefangen, zu proben“, sagt Heitzmann. „Unter

Hygienevor­schriften und nur in speziellen Gruppen.“Das Konzept habe er auch dem Kreisbrand­meister Andreas Narr vorgestell­t. „Er fand das gut.“In drei Einheiten trainieren die etwas mehr als 40 Wehrleute. „Es hat Spaß gemacht. Es ist gut, dass wir wieder proben können.“Geübt wird für übliche Einsätze, wie einen Löscheinsa­tz. „Wir gucken, dass die

Griffe sitzen.“Alle Gruppen proben an einem Tag, schildert er. Die eine startet um 19 Uhr, dann geht es im 15Minuten-Takt weiter. Jede Gruppe fahre mit einem Fahrzeug raus und rücke so wieder ein, dass sich die Gruppen nicht treffen. „Dass die Feuerwehr im Fall der Fälle nicht ausfällt.“Bis zu den Sommerferi­en sollen die Proben so weiterlauf­en.

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FOTO: FEUERWEHR IMMENDINGE­N
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 ?? FOTOS: FEUERWEHR IMMENDINGE­N ?? Ende Mai das Holzlager in der Güterbahnh­ofstraße (großes Bild), am Mittwochmo­rgen das ehemalige Buswartehä­uschen in der Bachzimmer­er Straße (kleine Bilder): Ein oder mehrere Unbekannte legen in Immendinge­n in den vergangene­n Wochen Feuer, die die Feuerwehr bisher immer löschen konnte.
FOTOS: FEUERWEHR IMMENDINGE­N Ende Mai das Holzlager in der Güterbahnh­ofstraße (großes Bild), am Mittwochmo­rgen das ehemalige Buswartehä­uschen in der Bachzimmer­er Straße (kleine Bilder): Ein oder mehrere Unbekannte legen in Immendinge­n in den vergangene­n Wochen Feuer, die die Feuerwehr bisher immer löschen konnte.
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