Jahrhundertschäden im deutschen Wald
Forscher fürchten historisches Ausmaß – Grüne und FDP fordern mehr Staatshilfe
BERLIN - Die Schäden in den deutschen Wäldern erreichen nach Einschätzung von Experten ein historisches Ausmaß. Man erlebe derzeit die schwerwiegendste Waldschaden-Situation seit mehr als 200 Jahren, sagte der Dresdener Waldschutz-Professor Michael Müller am Donnerstag in Berlin. Auslöser der Schäden seien Stürme, die massive Vermehrung von sowohl laub- als auch nadelfressenden Insekten sowie die Trockenheiten in den Jahren 2018 bis 2020. Eine solche Kombination habe es bisher noch nicht gegeben.
Die aktuellen Schätzungen der Bundesregierung, nach denen bisher 160 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen und 245 000 Hektar Fläche betroffen seien, dürften Müller zufolge „längst überholt sein“.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner forderte in der „Augsburger Allgemeinen“400 Millionen Euro zusätzlich für den Kampf gegen Waldschäden. Das Landwirtschaftsministerium verwies auf neue Förderungen. Dank jetzt freigegebener Mittel in Höhe von 700 Millionen Euro stünden insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Waldwirtschaft zur Verfügung, erklärte eine Sprecherin von Ministerin Julia Klöckner (CDU). Die FDP sprach sich für staatlich geförderte Holzankäufe aus. Damit könne Schadholz trotz niedriger Holzpreise kostendeckend aus den Wäldern geholt werden.
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