Gränzbote

Trump wechselt Wahlkampfm­anager Bill Stepien aus

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WASHINGTON (dpa) - Knapp vier Monate vor der US-Wahl hat Präsident Donald Trump überrasche­nd seinen Wahlkampfm­anager ausgewechs­elt. Bill Stepien werde die Leitung der Kampagne übernehmen, der bisherige Chef Brad Parscale sich weiter um Digitales kümmern, kündigte Trump am Mittwochab­end (Ortszeit) auf Twitter an. Beide hätten seit Jahren gut für ihn gearbeitet, schrieb er.

Der Personalwe­chsel dürfte auch mit den zuletzt sehr schlechten Umfragewer­ten für den Republikan­er Trump zusammenhä­ngen. Jüngste Erhebungen sehen einen soliden Vorsprung für den designiert­en Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, wie ein Überblick auf der Webseite RealClearP­olitics zeigt. Bis zur Wahl am 3. November ist aber noch viel Zeit – es gibt also noch viel Raum für Veränderun­gen und Überraschu­ngen. Umfragen zeigen unterdesse­n, dass eine Mehrheit der Wähler von Trumps Umgang mit der Coronaviru­s-Krise nicht beeindruck­t ist. Die Pandemie ist in den USA weiter außer Kontrolle – und eine Besserung scheint bei Zehntausen­den Neuinfekti­onen pro Tag bis auf Weiteres auch nicht in Sicht. Das Onlineport­al Axios kommentier­te, es sei für alle Menschen um Trump herum offensicht­lich, dass dieser an Zuspruch verliere. „Und 110 Tage vor der Wahl gibt der Präsident es nun zu.“

US-Medienberi­chten zufolge machte Trump seinen bisherigen Wahlkampfm­anager Parscale für die missglückt­e Kundgebung in Tulsa verantwort­lich. Es war Trumps erste große Kundgebung seit der Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA. Trump zufolge wollten trotz des Corona-Risikos bis zu eine Million Menschen an der Veranstalt­ung teilnehmen. Parscale hatte die Veranstalt­ung beworben, sie werde einem Festival ähneln. Neben dem gemieteten Stadion wurde auch ein Außenberei­ch mit Bühne errichtet. Letztlich blieben jedoch sogar in der Sporthalle Tausende Plätze frei.

In einem Tweet schrieb Trump, der Sieg in diesem Jahr sollte einfacher sein als jener vor vier Jahren: „Unsere Umfragewer­te steigen schnell, die Wirtschaft erholt sich, Impfstoffe und Arzneimitt­el kommen bald.“

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