Vier Jahre nach dem Putschversuch
Am 15. Juli 2016 hatten Teile des Militärs gegen die Regierung Erdogan geputscht. Mehr als 250 Menschen wurden dabei getötet, 2000 verletzt. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Die Regierung verhängte einen Ausnahmezustand, der bis Juli 2018 verlängert wurde. In der Zeit hatte Erdogan mit Dekreten am Parlament vorbeiregieren können. Seit der Einführung des Präsidialsystems 2017 hat er ohnehin weitreichende Vollmachten. Die Regierung ging gegen mutmaßliche Putschisten und Anhänger des sunnitischen Predigers Fethullah Gülen, aber auch gegen Oppositionelle vor, den Ankara für den Putschversuch verantwortlich macht. Anlässlich des vierten Jahrestags des Putschversuchs in der Türkei haben Oppositionspolitiker schwere Vorwürfe gegen die Regierung erhoben. Die regierende AKP habe die Türkei nach dem 15. Juli 2016 in ein „furchtbar undemokratisches System“geführt, sagte etwaSezgin Tanrikulu, Abgeordneter der größten Oppositionspartei CHP. (dpa)