ProTUT zieht sich von Leistungsschau zurück
Veranstaltungen auf dem Prüfstand – Verein setzt sich für Digitalisierung in Handel und Gastronomie ein
TUTTLINGEN - Bei der Hauptversammlung des Gewerbe- und Handelsvereins ProTUT wurde deutlich, dass der Verein wegen der anhaltenden Coronakrise in eine ungewisse Zukunft schaut – vor allem, was Veranstaltungen in Tuttlingen betrifft.
Michael Meihack, Ressortleiter bei ProTUT für Events, kündigte an, dass sich ProTUT aus der Leistungsschau zurückziehen wird. „Die Resonanz auf die vergangene Leistungsschau war eher verhalten. Der Trend geht einfach nicht mehr in diese Richtung“, sagte er. In Tuttlingen funktioniere so eine Messe nicht mehr. Ob das geringe Interesse an der Zusammenstellung der Aussteller oder am Termin der Veranstaltung gelegen haben könnte, da legte er sich nicht fest.
Die Ressortleiter blickten aufgrund der Corona-Verordnungen in eine ungewisse Zukunft mit der Frage, ob und welche Veranstaltungen im kommenden Jahr mit Beteiligung von ProTUT überhaupt stattfinden können. Das große Stadthüpfen, Kauf am Sonntag, Flohmärkte, Gauklerfest und die Gesundheitstage sind nur einige Veranstaltungen, bei denen ProTUT maßgeblich mitwirkt. Ob in der Vorweihnachtszeit ein Adventstreff in Tuttlingen stattfinden könne, lässt der Verein ebenfalls offen. Sichergestellt werden müsse immer, ob die Umsetzung und Einhaltung der Hygienemaßnahmen gegeben sei und ob dadurch die Veranstaltungen überhaupt durchführbar sind.
Einstimmig wählten die rund 40 Mitglieder des Gewerbe- und Handelsvereins ProTUT am Mittwoch Matthias Braun als Ressortleiter im Bereich Gewerbe, Dienstleistung und Handwerk. Unterstützung erhält er von seinen zwei Stellvertretern Dennis Nagy und Patrick
Vincze. Im Ressort Event bleibt Michael Meihack nach einstimmiger Wahl ebenso der Leiter. Steffen Rübelmann und Gerd Rettkowski stärken ihn als Stellvertreter.
Das Ressort Handel und Gastronomie leitet derzeit Bettina Fillinger. Bei ihrem Tätigkeitsbericht kündigte sie nun an, dass sie ihr Amt im nächsten Jahr bei der turnusmäßigen Wahl abgeben möchte. Sie appellierte an die Mitglieder in der Versammlung, dass sich jemand bereit erklärt, ihre Funktion zu übernehmen. Sie hoffe, die Führung ihres Ressorts in jüngere Hände abgeben zu können. Ohnehin habe Fillinger vor drei Jahren das Amt nur interimsweise übernommen.
Fillinger setzt sich derzeit für die Betriebe im Handel und in der Gastronomie für eine verstärkte Digitalisierung ein. Ins Visier nahm sie deshalb die neue Fördermaßnahme im Rahmen des Bundesprogramms Ländlicher Raum „Heimat 2.0“. Das Bundesinnenministerium startete diese Förderinitiative. Fillinger hofft nach der Antragstellung auf eine entsprechende Hilfe des Bundes, damit die Unternehmen in ihrem Ressort, die bisher die Digitalisierung weniger in den Fokus rückten, beim Einsatz digitaler Technologien unterstützt werden können.
Die Mitglieder hoben während der Sitzung zudem die Geschenkgutschein-Aktion hervor, die gut angenommen werde, gerade in der Coronakrise. Damit will ProTUT den Handel und die Dienstleister vor Ort stärken.
Der Gewerbe- und Handelsverein ProTUT bündelt die Ideen und Interessen verschiedener Zielgruppen vom Handel über die Gastronomie bis hin zum Handwerk sowie der Industrie und besteht derzeit aus 221 Mitgliedern, die sich aus Betrieben und Institutionen zusammensetzen.