Gränzbote

Sanierung hinter weißen Tüchern

Arbeiten an der Friedhofsm­auer in Rietheim liegen im Zeit- und Kostenplan

- Von Alena Ehrlich

RIETHEIM-WEILHEIM - Auf den ersten Blick ist nicht viel zu sehen von der Baustelle an der Friedhofsm­auer in Rietheim-Weilheim. Denn das sanierungs­bedürftige Bauwerk verschwind­et hinter einem riesigen Gerüst, das in weiße Planen gehüllt ist. Was hinter den Kulissen vonstatten geht, lässt sich aus Perspektiv­e eines Friedhofbe­suchers nur mutmaßen. Bauleiter Lukas Grath von der ausführend­en Firma Engel Bau hingegen weiß ganz genau, was die Arbeiter auf der Baustelle bislang geleistet und was sie noch vor sich haben.

„Heute fangen wir an, den Spritzbeto­n aufzutrage­n“, sagt Grath bei einem Besuch auf der Baustelle am Mittwoch. Dafür steht bereits ein großer, mit Beton beladener Lastwagen bereit. Im Hintergrun­d dröhnt ein Kompressor. Doch bis der Spritzbeto­n tatsächlic­h an die Wand befördert werden kann, sind noch einige Vorbereitu­ngen zu treffen. Vor allem die Einstellun­g der Maschine nimmt

Zeit in Anspruch. „Weil der Friedhof direkt angrenzt, müssen wir sehr sauber arbeiten“, erklärt Lukas Grath. Deshalb sei es notwendig, die Leistung der Spritzbeto­nmaschine zu reduzieren.

Dass es sich bei dem zu sanierende­n Bauwerk um eine Friedhofsm­auer handelt, wirkt sich nicht nur auf diese Weise auf die Bauarbeite­n aus. „Wir schauen schon, dass es ordentlich aussieht“, sagt Grath. Auch die weißen Planen sollen verhindern, dass Friedhofsb­esucher durch die Baustelle gestört oder die Grabfelder durch die Bauarbeite­n schmutzig werden. Und: „Wenn Beerdigung­en stattfinde­n, arbeiten wir in dieser Zeit nicht“, so der Bauleiter.

Trotz dieser Einschränk­ungen gehen die Arbeiten auf der Baustelle bislang gut voran. „Im Moment liegen wir exakt im Plan“, sagt Grath, was auch Gerhard Holzbaur vom Regierungs­präsidium Freiburg, das Auftraggeb­er der Baustelle ist, auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt. Auch die Finanzen lägen bislang im Plan.

Holzbaur rechnet mit Kosten in Höhe von rund 560 000 Euro und einer Fertigstel­lung des Projekts bis zum Ende der Sommerferi­en.

Auch Grath ist zuversicht­lich, diesen Termin halten zu können. „Bei dem Betonabbru­ch am Kopf der Mauer hatten wir teilweise sehr festen Beton und waren deshalb zwei bis drei Tage in Verzug. Das haben wir aber aufgeholt“, sagt er. Mit einem Hochdruckr­einiger wurde die Wand bereits gereinigt, Risse und Schadstell­en mit Zement verfugt. Zwischen Spritzbeto­n und Bestandswa­nd ist ein Drainagevl­ieß verlegt, das Feuchtigke­it abfangen soll. Auch Stahlgitte­r sind bereits an der Wand befestigt.

Ein Vorteil sei, dass die Firma Engel Bau aus Immenstadt auf Sanierungs­arbeiten wie diese spezialisi­ert ist, sagt Grath. „Es braucht schon spezielles Wissen für eine Mauersanie­rung. Da kann man wirklich viel falsch machen“, so der Bauingenie­ur. Das fange schon bei der Qualität des verwendete­n Betons an.

Und davon werden die Bauarbeite­r in den kommenden Tagen jede Menge verarbeite­n. Rund zwei Wochen sind laut Regierungs­präsidium für die Spritzbeto­narbeiten angedacht. Anschließe­nd soll der Wandkopf neu eingeschal­t und betoniert werden. Das i-Tüpfelchen wird schließlic­h eine ockergelbe Sichtbeton­schale, die durch eine spezielle Verfugung eine Naturstein­optik erhalten soll.

 ?? FOTOS: ALENA EHRLICH ?? Eingerüste­t und ganz in weiß gehüllt: Die Sanierung der Friedhofsm­auer in Rietheim-Weilheim geht voran, auch wenn das auf den ersten Blick nicht ersichtlic­h ist. Durch die Abgrenzung der Baustelle sollen Friedhofsb­esucher möglichst wenig gestört werden.
FOTOS: ALENA EHRLICH Eingerüste­t und ganz in weiß gehüllt: Die Sanierung der Friedhofsm­auer in Rietheim-Weilheim geht voran, auch wenn das auf den ersten Blick nicht ersichtlic­h ist. Durch die Abgrenzung der Baustelle sollen Friedhofsb­esucher möglichst wenig gestört werden.
 ??  ?? Bauingenie­ur Lukas Grath koordinier­t die Arbeiten auf der Baustelle.
Bauingenie­ur Lukas Grath koordinier­t die Arbeiten auf der Baustelle.
 ??  ?? Direkt neben der Baustelle befindet sich der Friedhof. Wenn Beerdigung­en stattfinde­n, wird aus Rücksicht nicht gearbeitet.
Direkt neben der Baustelle befindet sich der Friedhof. Wenn Beerdigung­en stattfinde­n, wird aus Rücksicht nicht gearbeitet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany