Nicht die erste Brandserie in der Gemeinde
Bereits 1985/86 treibt ein Brandstifter sein Unwesen – Feuer in Betonwerk und Gasthaus „Löwen“
IMMENDINGEN (lise) - Mehrfach ist die Feuerwehr Immendingen zuletzt zu gelegten Bränden ausgerückt. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Brandstifter in der Gemeinde sein Unwesen treibt. Bereits in den 1980er-Jahren gab es eine Serie an Bränden. Der Schaden ging in die Millionenhöhe.
Zwar könne man das noch nicht beweisen, aber die Vermutung sei naheliegend, dass die Reihe der aktuellen Brände von ein und derselben Person oder auch Gruppe gelegt wurde, bestätigt Polizeipressesprecher Herbert Storz auf Nachfrage unserer Zeitung. „In diesem Jahr ist das schon auffällig in Immendingen“, sagt er. Alle diese Brände, sei es das ehemalige Buswartehäuschen in der Bachzimmerer Straße, der Altkleidersack in der Bahnhofsunterführung, das brennende Heu bei der Bumbishütte oder die Holzstämme in der Güterbahnhofstraße, fallen laut Storz unter den Tatbestand der Brandstiftung.
Bereits Ende vergangenen Jahres fiel eine Fabrikhalle in der Bachzimmerer Straße schwerer Brandstiftung zum Opfer (wir haben mehrfach berichtet). Es war die Nacht vom 8. auf den 9. November 2019, in der eine Halle, in der mehrere metallverarbeitende Maschinen standen, lichterloh brannte. Gegen 3.15 Uhr wurden Feuerschein und starker Rauch in dem Gebäude wahrgenommen. Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis rückten aus, um den Brand zu löschen. Später stürzten Teile des Daches ein. Vermutlich durch die einströmende Luft bildeten sich laut Winfried Heitzmann dann an zwei Stellen neue Brandnester. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, weil die Halle einsturzgefährdet war.
„Jetzt haben wir schon zwei Mal
Glück gehabt“, sagt Storz zu den aktuelleren Brandstiftungen. Insbesondere beim Holzlager in der Güterbahnhofstraße sei es reiner Zufall gewesen, dass so spät noch jemand unterwegs war und das Feuer entdeckte, betont er. Die Brandermittler sehen die Fälle mit Sorge, denn der oder die Täter legen die Brände so, dass immer etwas Großes daraus entstehen könne, schildert Storz.
Ob ein solches Delikt dann als
Brandstiftung oder schwere Brandstiftung eingestuft werde, sei vom Tatobjekt abhängig, erklärt er weiter. „Wenn klar ist, dass eine Gefährdung für Menschen besteht, handelt es sich um schwere Brandstiftung.“Also beispielsweise bei einem Wohnhaus oder auch der Fabrikhalle in der Bachzimmerer Straße, in der Menschen an der Arbeit gewesen sein könnten.
Doch das ist nicht das erste Mal, dass ein Feuerteufel in Immendingen sein Unwesen treibt. Der Polizeipressesprecher erinnert sich: „In den 80er-Jahren gab es schon einmal ein Problem mit einem Brandstifter.“In den Jahren 1985 und 1986 legte er mehrere Feuer und verursachte Schäden in Millionenhöhe. In einer Nacht standen die Gießerei und Maschinenfabrik und später auch die Betonfabrik in Flammen, wie Franz Dreyer, der damals Hauptamtsleiter der Gemeinde war, einmal im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete.
Auch Storz erinnert sich noch: „Der Brandstifter hat es ziemlich wild getrieben“, sagt er und verweist auf den Brand des damaligen Gasthaus „Löwen“in der Schwarzwaldstraße. Dieses brannte vollständig nieder. Und auch Dreyer fand deutliche Worte: „Diese Brandserie war eine noch nie gekannte Katastrophe.“