Gut und günstig
VfB setzt hinten auf London-Leihgabe Mavropanos – Badstuber sieht Zukunft in Stuttgart
STUTTGART (dpa/falx) - Dass der VfB Stuttgart gut beraten ist, nach seinem Aufstieg etwas kleinere Brötchen zu backen, darf sich der Verein derzeit aus allerlei Ecken anhören. Auch bezüglich Kaderplanung hat jeder so seine Meinung. Routinierte Recken, Jungspunde, bloß nicht zu kostspielig und doch mit Qualität. Nun hat Sportdirektor Sven Mislintat gleich zu Beginn der Transferperiode eine kleine Baustelle geschlossen – und durch Holger Badstubers jüngsten Aussagen eine andere erst gar nicht aufmachen müssen. Doch der Reihe nach.
Konstantinos Mavropanos ist 1,94 Meter groß und doch auf den ersten Blick die kleine Lösung, also zumindest eine, wie sie der VfB in diesem Transfersommer wohl noch häufiger aus dem Hut ziehen wird. So leihen die Stuttgarter den Griechen für die kommende Saison vom FC Arsenal aus – laut „Kicker“für 250 000 Euro. „Der Wechsel zum VfB ist eine neue Herausforderung in meiner Karriere. Ich danke dem Management und dem Trainer für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen“, sagte der Grieche.
Ob er der einzige Verteidiger ist, den die Schwaben in diesem Sommer verpflichten, bleibt offen. In den Verhandlungen mit Zweitligist Hannover 96 über einen möglichen Wechsel von Defensivallrounder Waldemar Anton nimmt er ihnen aber schon mal Druck. Für den Fall, dass sich der VfB mit den Niedersachsen nicht auf eine Ablöse für Anton einigen kann, wären die Stuttgarter, deren Transferbudget aktuell nur bei rund fünf Millionen Euro liegt, mit Mavropanos gut abgesichert.
Der 22-Jährige, der beim VfB die Rückennummer 5 erhält, spielte das vergangene Halbjahr auf Leihbasis beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Mislintat hatte ihn während seiner Zeit als Arsenal-Chefscout im Januar 2018 bereits nach London gelotst. „Entsprechend lange beobachte ich seine Entwicklung. Konstantinos ist zweikampfstark, antrittsschnell und passt mit seinen Fähigkeiten und seinem Ehrgeiz sehr gut zu uns“, sagte Mislintat nun über Mavropanos.
Der auch neue Konkurrenz für Holger Badstuber darstellt. Der ExNationalspieler
hatte seinen Stammplatz unter Trainer Pellegrino Matarazzo im Aufstiegs-Endspurt der abgelaufenen Saison verloren, lässt sich offenbar aber weder davon, noch von den Planspielen in der Stuttgarter Defensive beirren.
„Ich bleibe sicher beim VfB. Mein Vertrag läuft bis 30. Juni 2021. Das ist mir sehr wichtig. Ich bin ein Spieler, glaube ich, der Verträge abschließt, um sie einzuhalten“, sagte der 31-Jährige in einem Gespräch auf dem Instagram-Kanal von @zdfsport. Der
„Bild“sagte er mit Blick auf die geplanten Abwehr-Verstärkungen des VfB: „Konkurrenz ist gut und hebt immer das Niveau der Mannschaft. Ich weiß aber auch, dass es ohne erfahrene Spieler in der Bundesliga nicht gehen wird.“
Vor dem Ende seiner Karriere kann sich der Innenverteidiger, der gebürtig aus Rot an der Rot stammt, auch noch einen Wechsel in die USamerikanische Profiliga MLS vorstellen, wie er verriet. Anschließend möchte er dem Fußball erhalten bleiben. „Ich will dem Fußball treu bleiben, weil ich sehr viel lernen und erfahren durfte“, sagte er. Diese Erfahrungen wolle er weitergeben. Eine Option sei definitiv der Trainerjob. „Dass ich die Trainerscheine mache, ist etwas, das ich definitiv in der Tasche haben will“, sagte Badstuber.
Doch erst einmal möchte er der Defensive der Bad Cannstatter noch eine Weile Sicherheit geben – und darauf kommt es an. So fing sich der VfB in seiner letzten Bundesliga-Saison 2018/2019, die mit dem Abstieg endete, 70 Gegentore. Mit Badstuber und London-Leihgabe Mavropanos soll das anders werden.