Gränzbote

Bundeswehr vermisst 60 000 Schuss Munition

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BERLIN (dpa) - Die Bundeswehr hat Ermittlung­en eingeleite­t, weil insgesamt Zehntausen­de Schuss Munition in den Beständen fehlen. „Wenn es um Straftaten geht, wird selbstrede­nd die Staatsanwa­ltschaft eingeschal­tet“, sagte ein Sprecher des Verteidigu­ngsministe­rium am Freitag. Die Gründe seien noch ungeklärt.

Die „Welt“hatte zuvor unter Berufung aus Angaben der Bundesregi­erung berichtet, dass seit 2010 mindestens 60 000 Schuss Munition vermisst würden. Das gehe aus vertraulic­hen Antworten der Bundesregi­erung auf parlamenta­rische Anfragen verschiede­ner Fraktionen hervor. Nach diesen Angaben konnten von mehr als 96 000 abhandenge­kommenen Patronen unterschie­dlichen Kalibers nur rund 36 000 wieder sichergest­ellt werden. Der ungeklärte Verbleib von 48 000 Schuss Munition beim in die Kritik geratenen Kommando Streitkräf­te (KSK) sei in der Übersicht nicht enthalten. „Wir ermitteln jetzt intensiv und überprüfen unsere Verfahren – nicht nur im KSK“, sagte der Sprecher. Es müsse geklärt werden, ob es sich um Schlampere­i handele, ob Bestände in Einsatzgeb­ieten verblieben seien oder mit kriminelle­r Energie etwas abgezweigt worden sei. „Nichts davon kann ausgeschlo­ssen werden.“Die Behörden arbeiteten zusammen. „Schlampere­i wird abgestellt, jeder Fall eines „Abzweigens“wird zur Anzeige gebracht und die Staatsanwa­ltschaft wird eingeschal­tet“, sagte der Sprecher.

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