Lebenshilfe-Bad: Kreis und Stadt zurückhaltend
TUTTLINGEN (skr) - In einem Telefonat hat Oberbürgermeister Michael Beck am Freitag der Lebenshilfe zugesichert, sich mit einem gewissen Prozentsatz an der Sanierung des Lebenshilfe-Schwimmbades zu beteiligen. Doch: „Nur zu so viel Prozent, wie städtische Einrichtungen an der Nutzung des Bades beteiligt sind“, schränkt Pressesprecher Arno Specht die finanzielle Zusage ein. Ob dazu Tuttlinger Vereine wie DLRG, TG oder Seeigel zählen, konnte die Stadtverwaltung am Freitag noch nicht beantworten.
Die Lebenshilfe hatte angekündigt, ihr marodes Bad endgültig zu schließen (wir haben berichtet). Die Chancen für eine Sanierung stehen schlecht, denn der zweite potentielle Geldgeber – das Landratsamt – sieht die Situation des Bades aus wirtschaftlicher Sicht: „Die Sanierungskosten sind erheblich, da das Schwimmbad in die Jahre gekommen ist. Ferner hat die Lebenshilfe frühzeitig mitgeteilt, dass ihre eigenen Mittel zur Sanierung sehr begrenzt sind. Vor dem Hintergrund der sehr schwierigen Haushaltsentwicklung wird der finanzielle Rahmen ohnehin immer enger. Da machen wir uns keine Illusionen“, sagte Sozialdezernent Bernd Mager.
Am Montag steht indes ein Antrag der Freien Wähler auf der Tagesordnung des Gemeinderats: Sie fordern den Anbau eines zusätzlichen Lehrschwimmbeckens am Tuwass. Die Haltung der Stadtverwaltung dazu ist klar: „Wir empfehlen, das nicht weiterzuverfolgen“, sagt Specht. In der derzeitigen finanziellen Situation sei es utopisch, ein Bad zu erweitern.
Dass es bei der Bäderbelegung künftig zu Engpässen kommen wird, wenn das Lebenshilfe-Bad wegfallen sollte, ist den Beteiligten klar. „Es wirdschwierig, alles auf eine Einrichtung zu verteilen“, sagt Specht mit Blick darauf, dass etliche der Schwimmkurse dann im Tuwass unterkommen müssten. Da das Tuwass bereits gut ausgelastet ist, müsse im Zweifelsfall überlegt werden, wer Vorrang habe, so der Pressesprecher.