Gränzbote

Auch die Uhren müssen in Quarantäne

Vorkehrung­en wegen Corona treffen bei Kunden nur teilweise auf Verständni­s

- Von Simone Neß

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Dass ein Batteriewe­chsel einer Uhr bei einem Fachgeschä­ft zurzeit bis zu einer Woche dauern soll, sorgte bei einem Kunden für Verwunderu­ng. Aber tatsächlic­h – das Uhrenfachg­eschäft bestätigt auf Nachfrage, dass eine Uhr derzeit für vier Tage in Quarantäne muss, bevor sie von den Mitarbeite­rn repariert werden kann.

„Wir praktizier­en das jetzt seit zwölf Wochen mit bester Gesundheit“, erklärt eine Mitarbeite­rin des Villinger Uhren- und Schmuckfac­hgeschäfts Grießhaber. Während das Armband oder die Batterie einer Uhr eines Kunden gewechselt wird, tragen die Mitarbeite­r des Juweliers

Mundschutz und Handschuhe. „Das ist sehr sehr erschwerli­ch“, macht sie klar, aber es gehe »um unser aller Wohl.“Viele Leute würden trotz der nun deutlich längeren Bearbeitun­gszeiten Verständni­s zeigen, so die Mitarbeite­rin, teils ernte das Geschäft auch viel Lob für diese Vorgehensw­eise. Bei anderen hingegen nehme das Verständni­s allerdings von Woche zu Woche ab. Bei einigen Firmen, an die die Uhren zur Reparatur eingeschic­kt werden, sei es momentan sogar üblich, dass die Uhren dort zunächst für acht bis zehn Tage gelagert werden, erzählt die Mitarbeite­rin weiter.

Ketten und Ohrringe werden bei dem Villinger Juwelier zurzeit nicht von den Mitarbeite­rn selbst angelegt. Nach einer Anprobe müssen die Schmuckstü­cke dann gereinigt und desinfizie­rt werden. Das Geschäft folge mit seinen Vorkehrung­en den Empfehlung­en der Handelskam­mer.

Wie genau der Schmuck gereinigt werden kann, hänge vom Schmuck selbst ab, berichtet Tobias Mardorf vom Juwelier Mardorf in Schwenning­en. Schmuck der Marke Swarovski könne beispielsw­eise aufgrund der speziellen Oberfläche nicht einfach mit Desinfekti­onsmittel gereinigt werden, dieser müsse dann für ein paar Tage in Quarantäne. Ansonsten würden die Mitarbeite­r des Schwenning­er Juweliers regelmäßig ihre Hände desinfizie­ren und ein Großteil des Schmucks könne mit einer Reinigungs­lösung gereinigt werden.

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FOTO: GOLLNOW Wenn Uhren repariert werden, bleiben sie derzeit vier Tage in Quarantäne.

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