Viel Geld, viel Streit
Die Gespräche über das EU-Programm zur Bewältigung der Corona-Krise haben sich am Wochenende schwierig gestaltet. Mehrmals hat Ratspräsident
Charles Michel (links) die Sitzungen beim Gipfel in Brüssel verschoben, um sich in Kleingruppen wie hier (Foto: dpa) mit Kommissionschefin
Ursula von der Leyen (von rechts), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kanzlerin Angela Merkel zu besprechen.
BERLIN/DSCHIDDA (dpa) - Die ärmsten Länder der Welt sollen in der Corona-Krise mit zusätzlichen zinslosen Krediten unterstützt werden. Deutschland sagte dafür bei einer Videokonferenz der G20-Finanzminister am Wochenende weitere drei Milliarden Euro als langfristiges Darlehen für ein Hilfsprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu. Über eine Verlängerung der Stundung von Schulden wollen die großen Wirtschafts- und Schwellenländer der G20 später entscheiden, wie es im Abschlusspapier heißt. Auch an den Plänen zur Besteuerung internationaler Digitalkonzerne wollen die Staaten festhalten und eine Lösung bis Ende des Jahres erreichen.
2020 und 2021 stelle Deutschland insgesamt 8,7 Milliarden Euro für internationale Hilfsmaßnahmen bereit, teilte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mit. „Das Coronavirus stellt uns alle vor große Herausforderungen, in Deutschland, in Europa und auch weltweit“, sagte er. Mit den zusätzlichen Mitteln setze man ein „starkes Signal der Solidarität“und stehe denen bei, die besonders unter den Folgen der Pandemie litten.