Trump behauptet, Demokraten wollten die Wahl „stehlen“
WASHINGTON (dpa) - Nachdem USPräsident Donald Trump von den Delegierten beim Parteitag der Republikaner einstimmig als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November nominiert worden war, warf er den Demokraten vor, die Wahl im November manipulieren zu wollen.
„Sie versuchen, die Wahl von den Republikanern zu stehlen“, sagte er bei seinem überraschenden Auftritt in Charlotte (North Carolina). „Die einzige Möglichkeit, wie sie uns diese Wahl wegnehmen können, ist, wenn das eine manipulierte
Wahl ist.“Hintergrund ist der Streit um
Briefwahl.
Trump ist gegen eine weit verbreitete
Briefwahl und erklärt annähernd täglich, dass das Fälschungsrisiko dabei sehr hoch sei. Beweise dafür legt er nicht vor. Trumps Wahlkampfteam teilte zudem mit, Trump wolle zehn Millionen neue Jobs innerhalb von zehn Monaten schaffen und Steuern senken. Zudem stellt er einen Impfstoff gegen das Coronavirus bis Jahresende und eine Rückkehr zur Normalität im kommenden Jahr in Aussicht. Er will zudem die Abhängigkeit von China beenden. So sollen eine Million Jobs im Fertigungsbereich zurückgeholt werden. Firmen, die nach China outsourcen, sollen keine Aufträge des Bundes mehr bekommen. Trump verspricht auch ein noch härteres Vorgehen gegen illegale Migration. Die Polizei will er stärken und „gewaltätig extremistische Gruppen wie die Antifa“juristisch verfolgen.
Trump erhofft sich vom Parteitag Rückenwind. In Umfragen liegt er hinten. Die Webseite FiveThirtyEight, die zahlreiche Umfragen auswertet, sieht Biden bei 51 Prozent der Stimmen, Trump bei 42 Prozent. Landesweite Befragungen haben wegen des Wahlsystems nur begrenzte Aussagekraft. Trump war es 2016 gelungen, die Mehrheit der Wahlleute auf sich zu vereinen, obwohl er keine Mehrheit der Stimmen hatte.