Gränzbote

Zertifikat für Kolbinger Kindergart­en

Frisches Obst und Gemüse soll Spaß an gesunder Ernährung vermitteln

- Von Jan Scheibe

KOLBINGEN - Äpfel, Birnen, Gurken und Tomaten: Mit frischen Leckereien sollen die Kinder im Kolbinger Kindergart­en St. Vinzenz Spaß an gesunder Ernährung finden. „Die Kinder lieben das Obst und Gemüse“, sagt Kindergart­enleiterin Elisa Schnekenbu­rger. Nun ist der Kindergart­en mit dem Zertifikat „Bewusste Kinderernä­hrung“(BeKi) vom Land Baden-Württember­g ausgezeich­net worden.

„Wir wollen die gesunde Ernährung der Kinder unterstütz­en“, erklärt Simone Blum vom Landwirtsc­haftsamt Tuttlingen. Laut Erzieherin Ronja Leibinger kommt das bei den Kindern bislang gut an. „Es gibt jeden Mittag Streit, wer mit in die Küche darf zum Schneiden und Vorbereite­n“, berichtet sie.

In den vergangene­n zwei Jahren haben Leibinger und das Kindergart­enteam in Zusammenar­beit mit der Ernährungs­beraterin Birgit Weiß für die Zertifizie­rung gearbeitet – mit Erfolg. Für nun drei Jahre, dann muss das Zertifikat erneuert werden, kann sich der Kindergart­en das BeKi ans Revers heften.

Doch was hat sich in Sachen Ernährung in den vergangene­n zwei Jahren alles verändert? „Beim Mittagesse­n achten wir auf Regionalit­ät und dass die unterschie­dlichen Bausteine der Ernährungs­pyramide entspreche­nd vorkommen“, erklärt Elisa Schnekenbu­rger.

Das Mittagesse­n bekommt der Kindergart­en geliefert. „Statt Reis gibt es jetzt Naturreis“, nennt die Ernährungs­beraterin Birgit Weiß eine Veränderun­g. Große Anpassunge­n waren aber gar nicht notwendig, denn: „Das Fundament und Interesse war schon da“, wie Simone Blum vom Landwirtsc­haftsamt erfreut feststellt.

„Uns ist wichtig, auch die Kinder mitzunehme­n und ihnen zu zeigen, was man schälen muss und wie man Essen zubereitet“, erklärt Ronja Leibinger

einen Schwerpunk­t. „Viele Kinder wissen gar nicht, woher das Obst und Gemüse kommt“, ergänzt Kindergart­enleiterin Elisa Schnekenbu­rger. Deswegen gibt es im Garten auch ein Hochbeet. Darin werden mit den Kindern Erdbeeren, Kohlrabi, Erbsen und auch Kräuter angepflanz­t.

So soll die Ernährungs­bildung der Kinder gefördert werden. Ziel ist aber auch, die Eltern verstärkt für gesunde Ernährung zu sensibilis­ieren. Was gehört zum Beispiel in eine Vesperbox? Dazu veranstalt­ete der Kindergart­en einen Elternaben­d. „Die Resonanz war gigantisch“, berichtet Schnekenbu­rger. Aber auch nachhaltig? „Wir haben schon Veränderun­gen gespürt. So war auf vielen Broten statt Butter nun Frischkäse“, sagt Erzieherin Ronja Leibinger. „Wichtig ist, dass die Eltern auch kreativ werden, denn das Auge isst ja bekanntlic­h mit“, so Birgit Weiß. „Das wurde auch umgesetzt. So hatte ein Kind ein Brot ausgeschni­tten als Stern dabei“, sagt Ronja Leibinger.

Den Bürgermeis­ter Konstantin Braun freut die Auszeichnu­ng. „Ich finde es toll, dass das Kindergart­enteam von sich aus bereit ist, das zu machen“, sagt der Schultes. Auch die Attraktivi­tät des Kindergart­ens werde damit gesteigert. „Es ist wichtig, mit gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen mitzugehen. Und gesunde Ernährung ist ein relevantes Thema“, so Braun.

Selbst die Eltern erfahren Neues über den Nachwuchs, wenn die acht Erzieherin­nen vom gemeinsame­n Kochen berichten. „Da wird zur Verwunderu­ng der Eltern auch eine Gemüsepfan­ne gegessen“, erzählt Elisa Schnekenbu­rger. Sogar das röschenför­mige, grüne B-Gemüse? „Ja auch das“, bestätigt Ronja Leibinger.

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FOTO: JAN SCHEIBE Der Kindergart­en Kolbingen erhält vom Land Baden-Württember­g das Zertifikat „Bewusste Kinderernä­hrung“.

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