Sörgel veruteilt Tour
Pharmakologe Fritz Sörgel hält die Austragung der Tour de France mit Zuschauern am Straßenrand angesichts der Coronavirus-Pandemie für unverantwortlich. „Die Hygienebedingungen sind da nicht einzuhalten. Wenn sich die Situation in Frankreich weiter verschlechtert, und es wird jetzt täglich schlechter, dann kann man es nicht zulassen.
weil man am Straßenrand nicht Pandemie-gerecht organisieren kann“, sagte Sörgel, Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg-Heroldsberg. Frankreich verzeichnete in den vergangenen Tagen einen starken Anstieg an Infektionszahlen, teilweise wurden mehr als 4000 Personen am Tag positiv auf das Virus getestet. Die Tour startet am Samstag in Nizza, Zuschauer werden am Straßenrand zugelassen sein. Auf den 21 Etappen bis Paris sind im Start- und Zielbereich maximal 5000 Zuschauer vorgesehen, der Zugang zu den Bergen soll eingeschränkt werden, und auch sonst wird der gewaltige Tross (Fahrer, Offizielle, Journalisten, Sponsoren) von 5000 auf 3000 Personen verkleinert. Sörgel befürchtet dennoch das Schlimmste: „Superspreader drohen überall, und bei zehn bis zwölf Millionen Zuschauern, dazu muss man kein Statistiker sein, wird es passieren. Der Vereinzelte, den man nicht erkennt, das ist die Definition des Superspreaders, da steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert.“(dpa)