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Das „Dörfle am Bach“soll zu einem Kinderdorf werden, mit einem Matschsee, Tipis aus Weiden und gelebter sozialer Kompetenz. Das sind die Kernpunkte im äußeren und inneren Konzept von Evelyne Honer, der Leitung der neugebauten KiTa „Dörfle am Bach“in Wurmlingen.
WURMLINGEN (SK) Beim Ortstermin eine Woche vor dem offiziellen Einzug der Kinder dominiert aber noch das Baustellenflair die neue Anlage. Die vermittelt dank ihrer Konzeption mit vielen kleinen Gebäudeeinheiten rund um einen Dorfplatz - auf dem später mal das Außengelände entstehen soll - eben auch den gewollten Charakter eines Dorfes. „Für uns alle ist die Gesamtsituation noch ein großes Abenteuer. Das zeichnet uns aber jeden Tag ein breites Lächeln ins Gesicht. Manchmal ist das auch für uns Erzieherinnen und mich als Leitung wie Weihnachten im Sommer, wenn wieder ein Bereich nutzbar ist oder es kommen Kartons mit Materialien“, beschreibt Evelyne Honer die aktuelle Situation.
Unter der Konzeption „Miteinander leben, voneinander lernen, füreinander da sein“will sie mit ihrem Team die zunächst einmal - 45 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren in kein festes Erziehungskonzept packen. „Wir wollen viel situativ arbeiten mit den Kindern und diesen den Raum geben auch mal Kinder zu sein. Einfach zu spielen, wenn sie spielen wollen. Dabei vergessen wir natürlich nicht die frühkindliche Bildung. Wenn wir dies tun, dann orientieren wir uns an Elementen aus dem Montessori-Konzept“, erklärt Evelyne Honer weiter.
Besonders spannend werden sowohl für Kinder als auch für die Erzieherinnen die ersten
Wochen im neuen Heim. Da ein Teil der KiTa erst im kommenden Sommer in den Alltag integriert wird, werden immer wieder Handwerker im laufenden Betrieb tätig sein. „Das wird sicherlich für die Kinder ein Highlight und auch immer wieder Ablenkung sein“, sieht Honer dies nicht als Nachteil.
Auch der Außenbereich der KiTa wird noch länger eine Baustelle sein. Wenn er einmal fertig ist, dann sollen dort wenige
Evelyne Honer, Leitung der neuen KiTa „Dörfle am Bach“
befestigte Flächen entstehen. Zudem eine größere Spielfläche im südlichen Bereich der Anlage in Richtung Karlstraße. Gebaut werden soll dort eine Nestschaukel, dazu kommt noch ein aufgeschütteter Kletterberg mit Rutsche sowie Tipis aus Weiden. Die Kreativität der Kinder, aber auch der Erziehrinnen, soll durch diese Rahmenbedingungen auch gefördert werden: Etwa mit einem „Matschsee“, der einen der Donau nachempfundenen Bachlauf bekommen wird. Auch das Thema Landwirtschaft kommt nicht zu kurz, dieser Aspekt wird im dann angelegten kleinen Bauern-Garten gepflegt. Im westlichen Bereich des Geländes wird das Spieleparadies mit einem Duftgarten und einem Sandsee ergänzt.
Passend zum Gesamtkonzept „Naturnahe Spielräume“gehören auch noch einheimische Kletterbäume mit Fallschutz und für die Optik sollen einheimische Wildstauden gepflanzt werden. In den kommenden Wochen werden die Kinder das Konzept ganz naturnah erleben. Wenn es nach draußen geht, dann werden sie auf den nahegelegenen Spielplatz gehen oder in den ebenfalls vor der Haustür liegenden Wald oder an den Bach, dem die KiTa ihren Namen verdankt. „Natürlich werden wir in der ersten Phase immer mal wieder improvisieren müssen, aber auch darauf freuen wir uns. Schließlich ist das auch ein elementarer Teil unserer Jobs spontan, kindgerecht auf neue Situationen zu reagieren“, erzählt Evelyne Honer weiter.
Bürgermeister Klaus Schellenberg ergänzt: „Wir haben nunmehr in der Regelgruppe Platz für 25 Kinder zwischen zwei uns sechs Jahren, die immer zwischen sieben und 14 Uhr betreut werden. Dazu kommt eine Ganztagsgruppe, die Platz für 20 Kinder bietet und von sieben bis 16 Uhr eine Betreuung anbietet.“Mit diesen Zeiten und dem Konzept hat sich die Gemeinde als Träger der Einrichtung ganz eng an den Wünschen der Eltern und Familien im Ort orientiert. Diese enge Zusammenarbeit soll auch in Zukunft Teil der Erfolgsgeschichte des „Dörfle am Bach“mitten in Wurmlingen werden.
Wir wollen viel situativ arbeiten und den Kindern den Raum geben auch Kind zu sein.