Naturfreundehaus zieht viele Familien an
Am Samstag ist Kinderfest - Pächter sorgen sich wegen Corona um die Wintermonate
TROSSINGEN - Eigentlich hätten die Trossinger Naturfreunde in diesem Jahr groß ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Corona hat dem allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem gibt es im Verein Grund zur Freude, denn unter der neuen Pächterfamilie ist das Naturfreundehaus wieder ein Anlaufpunkt für Familien geworden.
Rund ein Jahr ist es inzwischen her, dass Susanne und Thomas Brunner die Bewirtschaftung des Naturfreundehauses in der Steppachhalde übernommen haben. Der Verein hatte das Haus 2019 mehrere Monate lang selbst auf Sparflamme weitergeführt, nachdem das langjährige Pächterehepaar Strom aufgehört hatte.
Besonders freut sich Susanne Brunner, dass das Naturfreundehaus wieder viele Familien mit Kindern anzieht. „Familienfreundlichkeit ist uns das Allerwichtigste“, betont sie. „Und auch die Kombination mit unseren älteren Gästen klappt super. Insofern ist unser Plan aufgegangen.“Auch im vergangenen Herbst und Winter sei es sehr gut gelaufen. Vor allem die Stammgäste seien von Anfang an immer dagewesen - allerdings nur sehr wenige Trossinger. „Unsere treusten Gäste kommen aus Deißlingen, das sind rund 80 Prozent“, erzählt die Pächtern. Doch auch Gruppen aus VS, Aixheim, Schura und sogar Motorradgruppen vom Bodensee sind regelmäßig zu Gast.
Dann allerdings kam die CoronaPandemie, das Naturfreundehaus musste wochenlang schließen. „Wir wussten nicht, wie es weitergeht“, erinnert sich Susanne Brunner. „Die Naturfreunde haben uns zum Glück sehr unterstützt, sonst hätten wir Corona nicht so gut überstanden.“Die Zeit nutzten Brunners, um mit Unterstützung der Firma Dettling den Außenbereich zu erneuern. „Was wirklich nett war, ist, wie viele Stammgäste uns in der Zeit Mails geschrieben haben, wie es uns geht“, berichtet die Wirtin. Nach der Wiederöffnung sei der Gastronomiebetrieb auch wieder „erstaunlich gut“angelaufen, erzählt Susanne Brunner. Wandergruppen, Vereine und Jahrgänger besuchen regelmäßig das Naturfreundehaus, erst vor Kurzem hat die Deutsche Wanderjugend eine viertägige Fortbildung im Naturfreundehaus veranstaltet. Viele kämen auch wegen der frischen Küche, für die Thomas Brunner sorgt, der auch immer wieder neue Kreationen ausprobiert und sogar die Maultaschen selbst macht. „Da legt er großen Wert drauf“, stellt Susanne Brunner fest.
Nur mit Verpachtungen sei es gerade schwierig, sagt die Wirtin, besonders, da die Corona-Zahlen wieder steigen. Herbst und Winter machen ihr Sorge, denn Jahrgangstreffen und Weihnachtsfeiern, die im vergangenen Jahr zahlreich in der Steppachhalde stattfanden, fallen wegen der Corona-Krise wohl aus. Auch das große Country-Open-Air, das bereits zur traditionellen August-Veranstaltung geworden ist, musste wegen der Pandemie abgesagt werden. 2021, hofft das Pächter-Ehepaar, soll es aber wieder stattfinden.
Ganz ohne Veranstaltungen gehen die Brunners allerdings nicht durch den Sommer. Am Samstag, 29. August, findet ab 15 Uhr ein Kinderfest
im Naturfreundehaus statt. Es wird gegrillt und für den Nachwuchs gibt es mehrere Spielstationen. „Wir wollten unbedingt etwas für die Kinder machen, die während der Corona-Pandemie so eingeschränkt waren. Für die Eltern war das eine anstrengende Zeit“, sagt Susanne Brunner.
Beim Kinderfest sollen die Kleinen toben können, während die Eltern entspannen. „Wenn das Wetter gut ist, grillen wir abends noch Stockbrot am Feuer“, kündigt Brunner an. Anmeldungen sind nicht nötig: Im Naturfreundehaus sei Platz genug, so die Wirtin.