Heilsames Schnurren
Eigentlich wollten wir aus gegebenem Anlass ein paar Bemerkungen loswerden über die hochwohllöbliche deutsche Lehrerschaft und ganz speziell einen uns bekannten Oberstudienrat. Aber der quält sich gerade als Pensionär durch den ligurischen Spätsommer. In allen Zimmern seiner Ferienvilla spricht er feinstes Italienisch, und ansonsten schnurrt er behaglich vor sich hin, weil ihn jemand freundlich krault. Wir lassen ihn in Ruhe.
Andere Kater schnurren aber auch. Es hat uns deshalb eine Meldung der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“schwer irritiert, in der nur von schnurrenden Katzen die Rede ist. Gendermäßig ist das ein Skandal. Es müsste mindestens von Katzen (m/w/d) die Rede sein. Ansonsten ist dieser Bericht jedoch sehr lehrreich. Die internationale Schnurrforschung – kein Witz, die gibt es wirklich – hat nämlich herausgefunden, dass Katzen nicht nur schnurren, wenn man sie krault. Sie schnurren auch, wenn sie sich wohlfühlen, wenn sie sich unwohl fühlen, wenn sie Hunger haben, sie schnurren beim Friseur, im Schlaf, im Internet und auf dem Klo und überhaupt … (Wir folgern daraus, dass eine Katze, die nicht schnurrt, in Wirklichkeit gar keine Katze ist, sondern vielleicht ein verkleideter Dackel). Die Forscher haben darüber hinaus festgestellt, dass im Schnurren der Katzen Selbstheilungskräfte liegen. Es beruhigt sie bei nervösen Zuständen.
Spontan denken wir an die beiden gemischtgeschlechtlichen Generaldirektionen von SPD und Grünen. Noch nie hat man sie schnurren gehört. Hoffentlich findet sich bald jemand, der sie krault. (vp)