Freundeskreis Tannheim feiert Erfolge
Viele regionale Prominente gratulieren der großen Helferschar zu ihren Einsatz
SPAICHINGEN/DREIFALTIGKEITSBERG - Dass der beispielhafte Einsatz für den Nächsten den vielen Menschen, die sich unermüdlich engagieren, selbst die größte Freude bringt, war am Samstagabend im Klostersaal der Claretiner den vielen strahlenden Mienen anzusehen. Die Hauptorganisatoren Frank Merkt und Simon Wissmann hatten zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Freundeskreises Tannheim zu einem festlichen Abend eingeladen.
Und fast ausnahmslos kamen alle großen und kleinen Sponsoren, Helfer, Sportgrößen, Musiker und Politiker. Niemand ließ sich zwei Mal bitten, genauso spontan wie sich in den zwei Jahrzehnten zuvor immer wieder neue Menschen ehrenamtlich der guten Sache verschrieben haben.
Die eindrucksvolle Bilanz fasste Finanzfachmann Simon Wißmann kurz zusammen. Der größte Spendenanteil ging an die Nachsorgeklinik Tannheim mit 130 000 Euro, das Kloster auf dem Dreifaltigkeitsberg durfte sich über 51 000 Euro freuen, an das Behindertenheim St. Agnes in Spaichingen flossen 10 600 Euro und rund 8000 Euro wurde an verschiedene kleinere Institutionen überwiesen.
Zustande gekommen sind die großen und kleinen Beträge durch die verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen. Mit Stolz wurde an den furiosen Auftakt im Unterbachstadion vor 20 Jahren erinnert, als eine Prominentenmannschaft in einem Benefizspiel gegen eine heimische Auswahl gespielt hatte. Das damalige Ergebnis von 25.000 DM kann als Initialzündung für weitere ähnliche Sportereignisse gelten. Merkt zählte die bekanntesten Sportler und Stars des Förderkreises auf, angefangen von Jogi Löw, DFB- Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, den FallersSchauspielern, die Skispringerelite, Fußballprofis, Handball-Bundesligist Balingen und die „Weltklasseathletin” Simone Hauswald. Auch die Klostergemeinschaft selbst bringt sich immer wieder kooperativ und aktiv in die sozialen Aktionen ein. Einen ordentlichen Scheck über 1500 Euro für Tannheim konnte Pater Hugo
Beck als Sammelergebnis aus der letzten „Jägersegnung” überreichen.
Hausherr Alfons Schmid, der mit seinem bestens aufgelegten gesamten Konvent aufwartete, fasste die Dankbarkeit in einen Satz: „Es ist schön, dass es euch gibt”. Der Superior freut sich über die vom Helferkreis erbauten Kleinode Back- und Brunnenhaus neben der Wallfahrtskirche, wo viele Besucher neue Kräfte schöpfen können.
Justizminister Guido Wolf bekannte augenzwinkernd, dass er leider ohne Hut gekommen sei, den er aber trotzdem symbolisch tief vor dem Freundeskreis ziehen wolle. Der Wahlkreisabgeordnete findet es bemerkenswert, wie sich hier viele kreative Talente einbringen, um sich für die Nächsten einzusetzen. Wolf bezeichnete Merkt als eine liebenswerte Nervensäge, die sich pfiffig und zäh für eine gute Sache engagiere, während Wißmann genauestens dafür Sorge trage, dass wirklich auch jeder Cent an der richtigen Stelle ankomme.
Der neue Bürgermeister Markus Hugger nannte den “Berg” und die Stadt ein wohlwollendes Terrain. Er ist fest davon überzeugt, dass es erfolgreich weiter gehen werde. Der Schultes versprach, sich mit Freude für diese gute Sache einsetzen.
Der Tannheimer Klinik-Geschäftsführer Roland Wehrle rundete die Komplimente an die unermüdlichen Schaffer ab: „Es ist unglaublich, was Merkt und Wißmann und alle helfenden Kräfte im Hintergrund für uns geschafft haben!“Mit einem emotional bewegenden Abschiedsgedicht einer 17-jährigen Krebspatientin verband Wehrle die eindringliche Bitte, sich weiter für diesen Ort einzusetzen.
Sonja-Faber Schrecklein überreichte mit ihrem natürlichen Charme etliche Handtücher an einige Helfer, damit sich diese auch künftig ihre Schweißperlen abwischen können.
Harri Zapp, alias Frank Stark, lockerte die Jubiläumsfeier mit seinen Zauberkunststücken auf. Wehrle
lobte die Arbeit des „Klinikclowns“als sehr segensreich, denn die Kinder und die Eltern würden seine tolle Arbeit in der Schwarzwälder Kinderkrebsnachsorge sehr mögen.
Die Klinikleitung und der Förderverein sorgen sich um die Beibehaltung der Ruhe, weil die Bundeswehr zurzeit in der Kliniknähe einen Standortübungsplatz plane. Wehrle nutzte die Anwesenheit prominenter Politiker beim Festabend, für eine Petition gegen den Bau zu werben. „Wir haben in keiner Weise etwas gegen unsere Bundeswehr, wir wenden uns nur gegen diese Planung, denn unsere Kranken brauchen auch weiterhin einen Ort der Ruhe!“Man frage sich, warum man nicht einen seither bestehenden Standort für die Übungen nutzen könne.
Die Online-Petition kann unterstützt werden unter dem Link
●» www.openpetition.de/petition/ online/keine-panzer-in-derklinik-tanheim?