Mehr Forschung nötig
ZF-Gesamtbetriebsratschef Dietrich warnt davor, in der Region den Anschluss zu verlieren
FRIEDRICHSHAFEN (ank) - Betriebsräte und Gewerkschafter aus dem Raum Bodensee-Oberschwaben haben sich für eine stärkere universitäre und außeruniversitäre Anbindung der Region bei Schlüsselstechnologien stark gemacht. „Auch wenn das durch Corona etwas in den Hintergrund gerückt ist: Der Fachkräftemangel wird uns wieder einholen“, warnte ZF-Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich am Stammsitz des Automobilzulieferers in Friedrichshafen und fügte hinzu: „Wir müssen kluge Köpfe an den Bodensee bekommen. Ein gutes Unternehmen und eine nette Region werden auf Dauer nicht reichen.“
Dietrich zufolge brauche die Region, ähnlich wie beispielsweise Ulm mit den Instituten für Künstliche Intelligenz und Wasserstoff, ein Schwerpunkt-Cluster. Denn Firmen würden ihre Forschungs- und Entwicklungsstandorte heute gezielt an solchen Standorten konzentrieren.
ZF ist da keine Ausnahme. Im März 2019 beispielsweise hat der Konzern an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken das ZF AI-Center eröffnet, ein Technologiezentrum für die Erforschung von künstlicher Intelligenz und Cybersicherheit. In Friedrichshafen, wo der Konzern in seinem Forschungsund Entwicklungszentrum aktuell rund 4000 Entwickler beschäftigt, fehle eine solche Infrastruktur. Man müsse aufpassen, so der Arbeitnehmervertreter, dass die Region nicht den Anschluss verliert.