Gränzbote

Weichen für Handwerker­hof gestellt

Zwischen Tierheim und Wertstoffh­of sollen sich Handwerksb­etriebe ansiedeln – Planungen stecken noch am Anfang

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Es ist noch Zukunftsmu­sik, doch im Bereich zwischen dem Tierheim und der Abfahrt zum Wertstoffh­of könnten sich in einigen Jahren Handwerksb­etriebe ansiedeln. Am kommenden Montag stimmt der Gemeindera­t darüber ab, ob die Stadtverwa­ltung einen entspreche­nden Bebauungsp­lan ausarbeite­n darf. Der Technische Ausschuss gab bereits in der vergangene­n Woche grünes Licht dafür.

Ein Areal zur Verfügung zu haben, in dem sich kleinere und mittlere Handwerksb­etriebe ansiedeln könnten: Das schwebt der Stadtverwa­ltung schon seit längerem vor. Denn: Immer wieder gäbe es Anfragen von Betrieben, die erweitern wollten oder auf der Suche nach einer Fläche für einen Lagerschup­pen oder ähnlichem seien, sagt Stadt-Pressespre­cher Arno Specht. Auch aktuell sei das der Fall. Namen könne er aus Datenschut­zgründen allerdings keine kennen.

Zu bieten hat die Stadtverwa­ltung den Interessen­ten meist wenig. Man habe in Tuttlingen generell eine „stetige Knappheit an verfügbare­n Gewerbeflä­chen“, so der Pressespre­cher. Zwar wird derzeit das Gewerbegeb­iet DonauTech am Rande der Möhringer Vorstadt erschlosse­n, doch Altlasten und archäologi­sche Ausgrabung­en treiben dort die Preise in die Höhe. Die späteren Quadratmet­erpreise würden sicher manch einem kleineren Unternehme­n zu hoch sein, meint Specht.

Schon in den Jahren 2008 und 2009 hatte es Untersuchu­ngen gegeben, wo in Tuttlingen weitere Gewerbeflä­chen überhaupt möglich wären. Untersucht wurden damals auch rund acht Hektar Waldfläche hinter dem Tierheim – dort, wo der Weg in Verlängeru­ng in Richtung Witthoh führt.

So weit wird es allerdings nicht kommen: Ein Bebauungsp­lan soll lediglich für das rund drei Hektar große Areal zwischen dem Tuttlinger Tierheim und der Abfahrt zum Wertstoffh­of, parallel zur Bundesstra­ße, aufgestell­t werden. Für einen Handwerker­hof sei dieser Standort geschickt, sagt Pressespre­cher Specht. Dieser sollte möglichst an einer Einund Ausfahrtss­traße liegen, damit die Handwerker ihre Kunden gut erreichen könnten und damit auch der innerstädt­ische Verkehr etwas entlastet sei.

Die Parzellen könnten je nach Bedarf der Betriebe angepasst werden. Auch von einer möglichen Tankstelle auf der Höhe des derzeitige­n Parkplatze­s an der Bundesstra­ße ist die Rede.

Die Planungen stecken allerdings noch ganz am Anfang. Mindestens zwei Jahre wird es nach Aussage der Stadtverwa­ltung dauern, bis das Gelände entwickelt ist. Denn: Wie vielerorts gibt es auch dort manch ein Problem. Allen voran die Besitzverh­ältnisse: Nur teilweise sind die Flächen im Besitz der Stadt Tuttlingen. Mehrere Eigentümer teilen sich den Rest des Areals, das teils frei liegt, teils mit Wald bewachsen ist. Auch werden die Wiesen zum Teil landwirtsc­haftlich genutzt.

Die LBU-Fraktion hatte die Stadtverwa­ltung in der jüngsten Sitzung des Technische­n Ausschusse­s zudem darauf aufmerksam gemacht, dass durch das Plangebiet ein internatio­naler Wildkorrid­or verlaufe. Dabei handelt es sich um mehr oder weniger breite Bänder, die Lebensräum­e von Wildtieren miteinande­r verbinden. Damit Wildtiere die Möglichkei­t haben, zwischen verschiede­nen Gebieten durchgehen­d hin- und herzuziehe­n, dürfen diese ausgewiese­nen Korridore nicht bebaut werden. Die LBU wies darauf hin, dass dies im Falle eines möglichen Handwerker­hofs berücksich­tigt werden müsse.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Für das Gelände zwischen dem Tierheim und der Abzweigung zum Wertstoffh­of stellt die Stadt Tuttlingen nun einen Bebauungsp­lan auf. Dort könnten sich künftig Handwerksb­etriebe ansiedeln.

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