Eklat im Neuhauser Gemeinderat
Nicole Weikart wird vom Gremium nicht zur Ortsvorsteherin von Worndorf gewählt
NEUHAUSEN OB ECK (wr/lise) – Der Neuhauser Gemeinderat hat den einstimmigen Vorschlag des Ortschaftsrates von Worndorf, Nicole Weikart als Nachfolgerin des ausgeschiedenen Ortsvorstehers Andreas König (wir berichteten) zu wählen, mehrheitlich abgelehnt.
In geheimer Wahl stimmten von den 14 Wahlberechtigten (13 Gemeinderäte und der Bürgermeister) sechs für die Kandidatin, zwei waren dagegen und sechs enthielten sich der Stimme. Somit verfehlte Weikart die erforderliche Mehrheit von acht Stimmen.
Erstaunen und Ratlosigkeit herrschte nach der Wahl. So einen Fall habe Bürgermeister Hans-Jürgen Osswald noch nicht erlebt. „Ich kenne das aus der Literatur“, sagt er, aber ein solches Ergebnis sei nicht der Standard. „Offensichtlich war die Mehrheit der Meinung, dass sie nicht die richtige Ortsvorsteherin ist“, sagt Osswald auf Nachfrage unserer Zeitung. Inzwischen sei die Rechtsaufsichtsbehörde kontaktiert worden, um die Klärung des wohl einmaligen Vorgangs prüfen zu lassen. Vermutlich laufe alles auf einen zweiten Wahlgang hinaus, dieser könne aber frühestens eine Woche nach dem ersten Entscheid stattfinden. „Wir sind gerade dabei, Präzedenzfälle zu recherchieren, um zu schauen, wie es weiter geht“, erklärt Osswald.
Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung bleibe der Zustand im Ortschaftsrat in Worndorf wie vor der Wahl. Weikart bleibt bis dahin stellvertretende Ortsvorsteherin. Da kein Ortsvorsteher im Amt sei, wurde auch die Wahl eines neuen Stellvertreters, vorgeschlagen war Ortschaftsrat Thomas Dürler, vertagt.
Die Neubesetzung von vier Ausschüssen, in denen der ausgeschiedene Andreas König Mitglied war, wurde ebenfalls aufgrund Uneinigkeit innerhalb des Gemeinderates für die Nachfolgebesetzung vertagt. Osswald sagte, dass sich die Gemeinderäte an einen Tisch setzen, miteinander das Gespräch suchen und sich letztendlich einigen sollten. „Es wird Verhandlungen geben müssen, anders wird das nicht zu lösen sein.“