Freudig enttäuscht
Im WM-Zeitfahren von Imola wird Lisa Brennauer Vierte
IMOLA (SID/dpa) - Lisa Brennauer biss und kämpfte auf den letzten Metern im Autodromo Enzo e Dino Ferrari, doch am Ende schrammte die Kemptenerin knapp am Podest vorbei. Bei der Galavorstellung der GiroSiegerin Anna van der Breggen (Niederlande) musste sich die Einzelzeitfahrweltmeisterin von 2014 mit etwas über 13 Sekunden Rückstand auf Bronze im WM-Einzelzeitfahren in Imola mit dem vierten Platz begnügen. „Kurz war die Enttäuschung da. Ich wollte dann doch so gerne eine Medaille gewinnen“, sagte Brennauer nach dem Rennen, zeigte sich dennoch insgesamt zufrieden: „Eigentlich war es gut. Ich freue mich, dass ich endlich mal wieder so weit reinfahren konnte international im Zeitfahren. Es war ein superstarker Tag.“
„Superhart“habe sie an sich gearbeitet, „um dahin zurückzukommen, wo ich hinkommen will“, hatte Brennauer vor dem Rennen gegen die Uhr gesagt – genau so ist sie die 31,7 Kilometer angegangen. Tückisch allerdings der „starke Rückenwind“auf dem zweiten Teilstück der Runde. „Man macht dann auch keine Zeit mehr gut.“Dieser zweite Abschnitt gehörte der starken Konkurrenz, allen voran van der Breggen, die ihr Glück kaum fassen konnte: „Es ist total verrückt, endlich Weltmeisterin zu sein. Ich habe gerade einfach Spaß daran, Rad zu fahren“, sagte sie, für die es in den vergangenen drei Jahren jeweils „nur“zu WM-Silber gereicht hatte. Achte mit 1:31,10 Minuten Rückstand wurde die zweite Deutsche im Feld, Mieke Kröger aus Bielefeld.
Überschattet hat den WM-Auftakt der Sturz von Titelverteidigerin Chloé Dygert. Die Amerikanerin befand sich mit Bestzeit auf Goldkurs, als sie in einer Kurve mit hoher Geschwindigkeit über eine Leitplanke stürzte. Später veröffentlichte Bilder zeigten schwere Verletzungen: Dygert hatte sich das linke Knie aufgeschlitzt, blutete stark. „Sie ist bei Bewusstsein und spricht“, schrieb der US-Verband bei Twitter. Genauere Angaben zu Dygerts Gesundheitszustand gab es bis zum Abend nicht.