Gränzbote

Kritische Stimmen aus der Südwest-Wirtschaft: „Auswirkung­en für unsere Region kaum absehbar“

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Die IHK Hochrhein-Bodensee und das badenwürtt­embergisch­e Wirtschaft­sministeri­um sehen die Begrenzung­sinitiativ­e kritisch. „Die Auswirkung­en für unsere Region wären in ihrem Umfang kaum absehbar“, sagt Claudius Marx, Hauptgesch­äftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee. Denn mit der Initiative stehen auch die sieben Abkommen der „Bilaterale I“auf dem Spiel. Sie seien miteinande­r verknüpft und nicht einzeln kündbar. Die regionale Wirtschaft im Südwesten stünde damit vor einer „enormen Rechts-, Planungs- und Investitio­nsunsicher­heit“, sollte die SVP-Initiative Erfolg haben.

Laut Wirtschaft­sministeri­um würde der Vertrieb von Produkten in die Schweiz deutlich schwerer. „Neben einer erhebliche­n Anzahl von Grenzpendl­ern in die Schweiz haben sich viele (Handwerks-)Betriebe einen Kundenstam­m in der Schweiz aufgebaut“, sagt Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU). Ein durchschni­ttlicher Handwerksb­etrieb finde seine (Haupt-)Kunden im Umkreis von 50 Kilometern um seinen Firmensitz, so eine Sprecherin des Ministeriu­ms. Diese Betriebe müssten mit wirtschaft­lichen Verlusten rechnen, sollten die Schweizer für die Begrenzung­sinitiativ­e stimmen. Vor allem der Dienstleis­tungssekto­r – insbesonde­re Handwerksb­etriebe, Einzelhand­el und Gastronomi­e – wäre von den Folgen betroffen. „Ein Wegfall der Freizügigk­eit würde auch die Einreise Schweizer Staatsbürg­er in die EU erschweren, die regelmäßig zum Einkaufen oder Restaurant­besuch nach Deutschlan­d kommen.“(aj)

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