Gränzbote

Terror-Alarm in Paris

Zwei Journalist­en bei Messerangr­iff schwer verletzt

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PARIS (AFP) - Mehr als fünf Jahre nach dem blutigen Anschlag auf die Redaktion der französisc­hen Satirezeit­ung „Charlie Hebdo“sorgt ein Messerangr­iff vor demselben Gebäude in Paris für Entsetzen. Die Anti-Terror-Ermittler verdächtig­en einen 18-Jährigen aus Pakistan, dort am Freitag zwei Journalist­en einer Agentur attackiert und schwer verletzt zu haben. Zuvor hatte das Terrornetz­werk Al-Kaida wegen der erneuten Veröffentl­ichung der Mohammed-Karikature­n durch „Charlie

Hebdo“mit einem Anschlag gedroht.

Die französisc­he Anti-TerrorStaa­tsanwaltsc­haft leitete Ermittlung­en wegen „Mordversuc­hs im Zusammenha­ng mit einer terroristi­schen Tat“und „Bildung einer Terrorgrup­pe“ein. Neben dem 18-Jährigen wurde ein 33-Jähriger nahe des Tatorts am Pariser Bastille-Platz festgenomm­en. Die Polizei war am Freitag im Großeinsat­z, die Umgebung des Tatorts wurde großräumig abgeriegel­t.

FASSBERG (dpa) - Der Militärisc­he Abschirmdi­enst (MAD) muss aus Sicht von Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) den Kampf gegen Extremismu­s unter neuer Führung stärker voranbring­en. „Wir sehen jetzt, dass wir in eine neue Phase kommen, dass zusätzlich­e Dynamik notwendig wird“, sagte die Ministerin am Freitag am Rande eines Truppenbes­uches in der Lüneburger Heide. „Unser Ziel ist es, dass der Militärisc­he Abschirmdi­enst wirklich zur Speerspitz­e des Kampfes gegen Extremismu­s wird, vor allen Dingen auch gegen Rechtsextr­eme.“Dazu müsse die Zusammenar­beit des MAD mit anderen Stellen ausgebaut werden.

„Der Blick muss über Einzelfall­betrachtun­gen hinaus auch auf Netzwerke und Ermöglichu­ngsstruktu­ren gerichtet werden – in enger Zusammenar­beit mit anderen Sicherheit­sbehörden“, sagte KrampKarre­nbauer in einem Interview mit der „taz am Wochenende“. „Gerade erkennen wir zunehmend, dass es unterschie­dliche Szenen von Rechtsextr­emen gibt. Die sind offenbar enger im Kontakt, als wir das bisher wahrgenomm­en haben. Es ist eine Herausford­erung, aus diesen Puzzleteil­en ein Gesamtbild zu formen.“

Am Vortag war bekannt geworden, dass der Präsident des MAD, Christof Gramm, abgelöst wird. Auf die Frage, ob dies ein Eingeständ­nis sei, dass er das Rechtsextr­emismuspro­blem unterschät­zt habe, sagte die Verteidigu­ngsministe­rin der „taz“: „Herr Gramm hat im MAD viel geleistet, gerade auch im Kampf gegen Rechtsextr­emismus.“

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