Gränzbote

Rettet die Topfpflanz­e

Tauchen weiße Flecken auf der Blumenerde auf, sollte man schnell handeln

- Von Isabelle Modler

BONN (dpa) - Wenn auf der Blumenerde von Topfpflanz­en weiße Flecken auftauchen, kann dies zwar verschiede­ne Ursachen haben. Handeln sollten Besitzer einer solchen Pflanze aber in jedem Fall.

Häufig seien weiße Flecken auf der Pflanzerde „ein Hinweis darauf, dass die Erde einen hohen schlechten Kompostant­eil hat“, erklärt Torsten Höpken vom Zentralver­band Gartenbau (ZVG). „Wenn die Struktur im Boden nicht stimmt und der organische Anteil zu fein ist, kann das Wasser nicht richtig ablaufen“, sagte Höpken dem dpa-Themendien­st. Dann komme es meist zu Staunässe, die die meisten Pflanzen schädigt.

„Wenn Pflanzen trockene Böden gewöhnt sind, reichen zum Teil schon einige Stunden dafür aus“, warnte Höpken – zum Beispiel sei dies bei Geranien oder Kakteen der Fall. Durch die Staunässe bildeten sich Schimmelpi­lze, die sich oft als weiße Flecken zeigen. Ein weiteres klares Indiz dafür, dass die Wurzeln zu wenig Luft bekommen, sei ein muffiger Geruch.

Doch was sollten Pflanzenfr­eunde in solch einem Fall unternehme­n? Erst mal das Gewächs aus dem Topf holen und sich die Wurzeln genauer anschauen, rät Höpken. „Da reicht in der Regel ein Blick von außen. Sind die Wurzeln der Gehölze am Rand des Wurzelball­ens schwarz oder dunkelgrau, sind sie krank oder beschädigt.“Gesunde, frische Wurzeln sind hingegen weiß. Bei Gehölzen verfärben sie sich im Laufe der Zeit durch die Verholzung und werden dann hellbraun. Damit es der Pflanze gut geht, müssen die Wurzeln genug

Luft bekommen. „Denn der Sauerstoff fördert das Wachstum, die Nährstoffa­ufnahme sowie den Stoffwechs­el der Pflanze“, so Höpken.

Konkret bedeutet das: Der nasse Wurzelball­en muss erst mal abtrocknen. Dies kann gerade bei kühleren Temperatur­en mehrere Tage dauern. „Lassen Sie die Pflanze dabei in Ruhe“, rät der Experte und ergänzt: „Genau das fällt den meisten Menschen am schwersten.“

Wenn der Erdballen wieder trocken ist, kann die Pflanze wieder in den Topf. Stimmt die Struktur im Boden nicht – gemeint ist damit das Verhältnis von Fein-, Mittel- und Grobanteil­en –, so kann man der

Pflanze mit frischer Erde zusätzlich helfen. Wenn es gut läuft und man sie dann mäßig und zu ihrem Standort passend gießt, kann sie sogar neue, gesunde Wurzeln bilden und sich erholen.

Tauchen die weißen Flecken hingegen auf, wenn die Erde nicht feucht, sondern sehr trocken ist, deutet dies auf Kalk hin. „Dann ist das Wasser zu hart und der pH-Wert im Boden stimmt nicht“, sagt Höpken. Dies könne langfristi­g dazu führen, dass gelbe Flecken auf den Blättern auftauchen. In einem solchen Fall sollte man möglichst weicheres Wasser verwenden sowie die Pflanze in frische Erde setzen.

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FOTO: KAI REMMERS Daran, dass die Wurzeln weiß sind, lässt sich erkennen, dass es einer Pflanze gut geht.

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