Drei im Visier
Tatort: Rebland (ARD, So., 20.15 Uhr) -
Das Kommissarsduo Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) macht dieses Mal einen Ausflug in den Kaiserstuhl. Natürlich gibt es dort ein ausgelassenes Weinfest, wobei jeder Zuschauer schon im Voraus ahnt, dass es nicht gut enden kann. Tut es auch nicht. Die Radiomoderatorin Beate Schmidbauer (Victoria Trauttmansdorff ) wird auf dem Heimweg bewusstlos geschlagen und vergewaltigt.
Regisseurin Barbara Kulcsar und Autorin Nicole Armbruster haben zusammen einen Krimi zu Wege gebracht, der weniger explosiv als informativ und trotzdem keineswegs langweilig ist. Sie konzentrieren sich vor allem auf die Täter-OpferProfile. Das Opfer hat Probleme, diese Rolle zu akzeptieren. Obwohl Schmidbauer zutiefst verletzt ist, kann sie sich das nicht eingestehen. Als Täter wiederum geraten drei jüngere Männer ins Visier der Ermittler, die sich weigern, einen DNA-Test zu machen. Welche Gründe sie für dieses Verhalten haben, wird behutsam analysiert, wodurch sich drei total unterschiedliche Charaktere entwickeln können. Tobler und Berg lösen den Fall letztlich aber nur dank französischer Kollegen, weil diese durch die erweiterte DNA-Merkmalsuntersuchung mit näheren Einzelheiten dienen können. Seit 2020 ist dieses technische Hilfsmittel auch in Deutschland erlaubt. Die Realität hat den Krimi überholt.