Die Akteure
Wenn Ende 2022 das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz geht, werden rund 10 500 Tonnen hochradioaktiven Abfalls angefallen sein, verpackt in etwa 1900 Castorbehälter. Diese Akteure mischen bei der Suche nach einem neuen Endlager mit:
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) betreibt die eigentliche Endlagersuche. Sie erarbeitet Vorschläge für die Auswahl der Standortregionen und die zu erkundenden Standorte. Sie organisiert die überund unterirdischen Erkundungen für die noch festzulegenden Standorte. Und sie schlägt nach jeder Phase des Verfahrens vor, welche Gebiete weiter untersucht werden. Überdies ist die bundeseigene Gesellschaft für die Atommülllager Asse und Morsleben sowie den Bau des Endlagers Schacht Konrad verantwortlich.
Das Bundeamt für Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) ist zum einen Kontrollund Aufsichtsbehörde bei der Suche. Es bewertet die Vorschläge und Erkundungsergebnisse der BGE und schlägt nach Prüfung der Bundesregierung den Endlagerstandort vor. Es begleitet den Suchprozess aus wissenschaftlicher Sicht und überwacht, dass die Suche so abläuft, wie sie im Gesetz festgelegt ist. Zum anderen ist das Base für die Öffentlichkeitsbeteiligung zuständig. Es informiert über das Verfahren und organisiert die gesetzlich festgelegten Konferenzen und Gremien.
Das Nationale Begleitgremium (NBG) setzt sich zusammen aus anerkannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie aus Bürgern, die in einem bestimmten Verfahren gewählt wurden. Die Mitglieder dürfen weder einem Parlament des Bundes oder des Landes angehören noch einer Bundesoder Landesregierung. Aufgabe des NBG ist es, das Suchverfahren unabhängig zu begleiten. Das Bundesumweltministerium (BMU) trägt die Gesamtverantwortung im Bereich Endlagerung. Es überprüft, dass das Verfahren den Anforderungen und Kriterien des Standortauswahlgesetzes entspricht. (epd)