Andreas Zuhl ist neuer Bürgermeister in Talheim
Der Kreiskämmerer hat mit deutlicher Mehrheit gewonnen
TALHEIM – Kreiskämmerer Andreas Zuhl ist neuer Bürgermeister von Talheim. Bei der Wahl am Sonntag erzielte er einen deutlichen Erfolg: 653 der abgegebenen 740 Stimmen entfielen auf ihn, 80 auf seinen Mitbewerber Markus Lauffer. Dazu kamen sieben Splitterstimmen, vier für Thomas Fuß, zwei für den scheidenden Bürgermeister Martin Hall und eine für Jürgen Kreutter. Die Wahlbeteiligung war vergleichsweise hoch und lag bei 73 Prozent.
Um 19.04 Uhr verkündete der als Wahlleiter fungierende Schultes, der nach zwei Amtszeiten aus privaten Gründen nicht mehr kandidiert, das Ergebnis – dazu waren etwa 100 Bürgerinnen und Bürger zur Festhalle gekommen, wo ausgezählt worden war. Unter den Gästen waren auch die beiden künftigen Kollegen Zuhls, Jürgen Buhl aus Seitingen-Oberflacht und Simon Axt aus Durchhausen sowie Clemens Maier aus Trossingen.
Zu den ersten Gratulanten Zuhls gehörte Konkurrent Markus Lauffer, der sich mit dem Gewinner einen – da waren sich alle einig – fairen Wahlkampf geliefert hatte. Martin Hall dankte Lauffer ebenfalls; der Villinger habe Mut bewiesen und für eine echte Wahl beim Urnengang gesorgt. Sein Glückwunsch ging aber an Andreas Zuhl, der „ein ganz tolles Ergebnis“erzielt und nun den „deutlichen Rückhalt der Bevölkerung“spüre – doch er wies auch auf die vielen Erwartungen hin, die nun auf seinen Nachfolger zukämen.
Zuhl selber dankte in einer kurzen Rede seiner jungen Familie und seinen Freunden, die ihn unterstützt hätten, aber auch den „Talheimerinnen und Talheimern“, die „mich mit Offenheit aufgenommen haben“. Er werde das Vertrauen zurückzahlen und wolle die 1220-Einwohner-Gemeinde von Mitte November an gestalten – dann soll der Amtswechsel über die Bühne gehen.
Das nach Wahlgewinnen übliche Freibier hatte Zuhl aus CoronaGründen nicht dabei; er versprach aber, bei der ersten Bürgerversammlung alle Gäste einzuladen – da ging ein Raunen und Schmunzeln durch das Auditorium.
Die Bekanntgabe des Wahlresultats hatte sich zuvor in die Länge gezogen. Zwar war die Urne mit den (wenigen) Stimmen aus der Festhalle bereits nach fünf Minuten korrekt und komplett ausgezählt; bei den vielen Briefwahl-Einsendungen hakte es dann aber – es gab beim Gegenrechnen kleine Unstimmigkeiten bei der Stimmenzahl. Zwei Taschenrechner kamen zum Einsatz, mehrfach wurde neu ausgezählt, immer wurden wieder bereits notierte Zahlen ausradiert und neu geschrieben.
Am Ende stimmte die Gleichung – und Andreas Zuhl, der in der Kälte vor der Halle sportlich auf einen Mantel verzichtet hatte, musste nicht länger frieren, sondern konnte seine Frau Monja in die Arme nehmen.