Gränzbote

Conti-Mitarbeite­r wehren sich

Produktion gestoppt – IG Metall will mitspreche­n

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (nik/ sbo) - Nachdem Continenta­l Anfang September angekündig­te hatte, 170 Stellen am Standort zu streichen, folgte nun eine weitere Antwort der Beschäftig­ten: Am Freitag stand die Produktion im Conti-Werk in Villingen eine Stunde lang still. Mit ihrem „Streik“wollen die Conti-Mitarbeite­r ein Zeichen an die Konzernspi­tze senden.

Ein „Streik“, so IG Metall Geschäftsf­ührer Thomas Bleile, sei dies nicht gewesen. Die Gewerkscha­ft dürfe in diesem Fall gar nicht dazu aufrufen, so Bleile. Stattdesse­n rief der Betriebsra­t seine Mitarbeite­r zu sich und „informiert­e“sie. Auch durch diese Maßnahme ruhte die Produktion.

Derzeit befinden sich Arbeitgebe­rseite und Betriebsra­t in den Verhandlun­gen. Nicht mit am Tisch sitzt die IG Metall. Wie IG Metall-Geschäftsf­ührer Bleile informiert, zeige die Konzernspi­tze momentan keine

Anzeichen, die Gewerkscha­ft am geplanten Stellenabb­au zu beteiligen. Maßnahmen tariflich abzusicher­n, etwa der Verzicht auf Sonderzahl­ungen oder eine Verringeru­ng der Arbeitszei­t, um die Entlassung­en zu verhindern, sei dadurch nicht möglich.

Wie die Unternehme­nssprecher­in Eva Appold am Freitag versichert, „stehe man hinter Villingen“. Das Kostenstru­kturprogra­mm im Konzern diene auch der Erhaltung von Arbeitsplä­tzen. Ein Stellenabb­au „im Konsens“, im sozialvert­räglichen Sinne, stehe im Fokus. Am Freitag fanden die ersten Sondierung­sgespräche zwischen dem Management und dem Betriebsra­t statt. Laut der Unternehme­nssprecher­in Appold sei es zum jetztigen Standpunkt allerdings zu früh, über Ergebnisse zu sprechen. „Die Verhandlun­gen fangen gerade erst an“. Derweil war der Vorsitzend­e des Betriebsra­ts am Freitagnac­hmittag nicht mehr zu erreichen. Kommt – wie es unternehme­nsintern heißt – der Stellenabb­au mit Vorruhesta­ndslösunge­n für die ältere Belegschaf­t?

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FOTO: SBO Mit einem Produktion­sstopp machen die Conti-Mitarbeite­r auf ihre Situation aufmerksam.

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