VfL lässt gegen Schlusslicht nichts anbrennen
Landesliga: Mühlheim gewinnt 4:0 – Tuttlingen siegt knapp – Trossingen belohnt sich nicht
TUTTLINGEN - Der achte Spieltag in der Fußball-Landesliga 3 hat den Vereinen aus dem Landkreis Tuttlingen zwei Siege und eine Niederlage beschert. Der VfL Mühlheim schlug daheim Schlusslicht SpVgg Holzgerlingen mit 4:0. In Reutlingen besiegte der SC 04 Tuttlingen die Young Boys mit 1:0. Eine knappe wie bittere 1:2Niederlage musste die SpVgg Trossingen beim SV Nehren hinnehmen.
SC 04 Tuttlingen – Young Boys Reutlingen 1:0 (1:0).
Mit einem glücklichen Heimsieg hat der SC 04 Tuttlingen eine weitere englische Woche erfolgreich abschließen können. Während der SC 04 bereits 13 Zähler sammelte, stehen die Young Boys Reutlingen unten drin. Dabei erspielten sich die Gäste im Donaustadion bereits vor dem Rückstand mehr Offensivaktionen als die Hausherren, bis sie nach etwas mehr als einer halben Stunde einmal entscheidend überrannt wurden. Razvan Radu leitete gekonnt auf Tim Kammerer weiter, der sich das Spielgerät links an Schlussmann Leon Beuter vorbeilegte und ins leere Tor einschob. Bis zum Seitenwechsel befreite sich Reutlingen nicht mehr. Zwei Radu-Abschlüsse (36./Freistoß, 40.) und ein Linksschuss von Laurent Sterling (39.) landeten nicht im Netz. Vor allem im zweiten Durchgang machten sich bei den Donaustädtern bemerkbar, dass vier Spieler angeschlagen in die Partie gegangen sind. Die intensive Woche mit dem Spiel in Seedorf hinterließ ihre Spuren – trotzdem reichte es zu drei Zählern. Radus vermeintliches 2:0 direkt nach der Pause wurde aberkannt (49.) Das anschließende Reutlinger Anlaufen im zweiten Durchgang brachte einige Torchancen zustande, bei denen entweder das SC-Gehäuse verfehlt wurde oder Torwart Andrei-Alexandru Burdun einmal mehr seine Klasse unter Beweis stellen konnte. Der SC 04 befreite sich nur noch selten und kassierte den überfälligen Ausgleichstreffer dennoch nicht. Die letzte Großchance zum Ausgleich verhinderte Burdun gegen Daniel Andreev, der nach zwei abgeblockten Schüssen seiner Mitspieler im Strafraum zum Abschluss kam, den verletzt angeschlagenen Burdun aber – zur Verwunderung der Young Boys-Anhänger – nicht überwinden konnte (89.).
„Hintenraus sind wir dann doch auf dem Zahnfleisch gegangen und haben dann gefightet, alles reingeschmissen und dann das Glück des Tüchtigen gehabt – glücklicher Sieg,“fasste SC-Trainer Andreas Keller den erhofften Heimerfolg zusammen. „Das war jetzt eine harte Woche und jetzt haben wir mal den glücklichen Ausgang für uns gehabt.“
Die Enttäuschung auf Seiten der Young Boys war anzumerken. „Ich finde, wir waren das ganze Spiel eigentlich das bessere Team, aber es schleicht sich schon seit sieben Spielen ein, dass wir immer individuelle Fehler machen und die kosten in der Liga jedes Mal ein Gegentor“, sprach Trainer Giuseppe Farinella die anhaltende Fehlerquelle des Aufsteigers an. - SC 04 Tuttlingen: AndreiAlexandru Burdun, Franklin Diomed Ymele, Florin Tirca, Amat Dibba (54. Aaron Barquero Schwarz), Nico
Wieneke, Marcel John, Robin Petrowski, Ali Akkaya, Razvan Radu, Laurent Sterling, Tim Kammerer (90.+2 Sheikhmadou Jobe). - Tore: 1:0 (34.) Tim Kammerer. – Gelbe Karten: 2/4. – Schiedsrichter: Fabrice
Butscher. – Zuschauer: 150. (rosp)
VfL Mühlheim – SpVgg Holzgerlingen 4:0 (3:0). Mit einem glatten 4:0Sieg bleibt der VfL auch am achten Spieltag der Landesliga 3 auf eigenem Platz ohne Niederlage. Es zeichnete sich schon sehr früh ab, dass der VfL Mühlheim in diesem Verbandsspiel nicht ohne Punkte bleiben könnte. Nach guten fünf Minuten Spielzeit lag der VfL schon klar mit 2:0 vorne. Die beiden Torjäger, Maximilian Bell und Jonas Kirchner, hatten bereits schon zugeschlagen und den VfL klar in Führung gebracht. In der Zeit, als es vor allem im Angriff wie am Schnürchen lief, traten beim Gast in der Abwehr deutliche Schwächen zu Tage. Nach einer halben Stunde Spielzeit brachten die Gastgeber zum dritten Mal den Ball über die Holzgerlinger Torlinie („Mindestens zehn Zentimeter hinter der Linie“, so ein Zuschauer, der gut postiert hinter dem Tor stand). Doch Assistent und Schiri belohnten das Ballwegschlagen eines Holzgerlinger Abwehrspielers mit der Entscheidung „kein Tor“. Im weiteren Verlauf hatte Jonas Kirchner nochmals eine dicke Chance, bevor dann Jannik Mauch zum 3:0 einschoss. Nochmals hatte der Gast Glück, als die Platzherren, drei Minuten vor dem Pausenpfiff, das vermeintliche 4:0 erzielten, der Schiri und sein Assistent aber auf Abseits entschieden.
Nach der Pause blieben die Gastgeber spielbestimmend. Vor allem über die beiden Flügelzangen links und rechts, machte der VfL viel Wirbel. Hin und wieder war es der Gästekeeper Lukas Schäble, der sich gegenüber den Anfangsminuten gewaltig verbessert zeigte und durch starke Aktionen das eine oder andere Gegentor verhinderte. Um für Gefahr für das VfL-Tor zu sorgen, da fehlte es dem Gast gewaltig. Nach ein, zwei geglückten Spielzügen blieb die Spielvereinigung meist wieder stecken. Die Gäste konnten sich am Ende beim Gastgeber dafür bedanken, dass die Niederlage mit dem zweiten Bell-Treffer, zehn Minuten vor dem Spielende, zum 4:0-Endstand nicht noch höher ausgefallen ist. „Da wären noch gut drei Tore möglich gewesen“, war die Meinung der VfL-Anhänger, die sichtlich überrascht waren, als der im Seedorf-Spiel schwer verletzte Spielertrainer Maik Schutzbach auflief und immer für den Gegner ein Unruheherd war.
Nach dem Schlusspfiff war Spielertrainer Maik Schutzbach froh, „dass wir zu Null gespielt haben“und sein Team eine ordentliche Leistung abgeliefert hat. „Wir müssen am kommenden Samstag gegen den SV Zimmern sicher ans Maximum gehen, um etwas zu holen“, war sich der Coach sicher. - VfL Mühlheim: Robin Staiger, Sören Lurz, Jan Kupferschmid (68. Marcel Schilling), Max Drössel, Sebastian Gleich, Maik Schutzbach (78. Robin Schad), Jonas Kirchner (78. Kevin Schröder), Marc Bippus, Leon Waizenegger, Maximilian Bell, Jannik Mauch (68. Andreas Komforth). - Schiedsrichter: Burak Kurban (Altingen/Tübingen). - Zuschauer:
100. - Tore: 1:0 (4. Minute) Maximilian Bell, 2:0 (5. Minute) Jonas Kirchner, 3:0 (38.) Jannik Mauch, 4:0 (80.) Maximilian Bell. -
1/2. (ly)
Gelbe Karten:
SV Nehren – SpVgg Trossingen 2:1
(0:1). Einen wahrlich gebrauchten Tag erlebte Trossingens Trainer Andreas Probst, dessen Mannschaft gegen den SV Nehren durch den Treffer von Emanuel Alexi lange führte und dann in der Nachspielzeit das Spiel noch hergeben musste. „Bis zum 1:1 sind wir die überlegene Mannschaft. Wir hatten Chancen über Chancen. Nach dem Ausgleich laufen wir dreimal in Überzahl auf die gegnerische Abwehr zu und kriegen das Tor zum 2:1 nicht hin. Ich weiß nicht, ob wir zu grün hinter den Ohren sind. Aber heute haben wir uns selbst geschlagen“, schimpfte Probst nach dem Spiel. „Diese Niederlage ist einfach bitter, weil sich die Jungs wieder nicht belohnt haben. Die geben so viel Gas, nur vor dem Tor setzt es dann aus“, rätselte der Trainer nach der erneut bescheidenen Torausbeute, die wieder einmal den Sieg gekostet hatte.
Ärgerlich auch deshalb, weil Anatol Walter zehn Minuten vor dem Ende im Strafraum gefällt worden war, aber der Unparteiische nichts gesehen haben wollte. „Das war ein glasklarer Elfmeter“, sagte Probst trotzig. So kam es, wie es kommen musste. Nehren holte aus den wenigen Chancen das Maximum heraus. Nach einem Einwurf in der 92. Minute bekam die SpVgg-Defensive einen langen Diagonalball nicht in den Griff. Das 1:2 mit dem Schlusspfiff die Konsequenz. „Wir haben nur sieben Tore in acht Spielen geschossen. Am besten üben wir im Training nur noch das Toreschießen“, nahm es Probst dann doch mit einigem Humor. - SpVgg Trossingen: Maximilian Pfau, Kevin Frick, Alexander Sopelnik, Vanja Velemirov, Waldemar Giebelhaus (82. Richard Michael Engelhardt), Anatol Walter, Valerij Bogdanov, Emanuel Alexi, Dimitri Stroh, Vladimir Biller, Mohammed Eid (76. Eugen Walter). - Tore: 0:1 (33. Minute) Emanuel Alexi, 1:1 (68.) Benjamin Plangger, 2:1 (92.) Remy Behnke. - Gelbe Karten: 1/7.- Schiedsrichter: Tobias Lochmüller. - Zuschauer: 175. (zad)