Gränzbote

Maximilian Schachmann fehlt nur wenig

WM-Neunter bei Julian Alaphilipp­es Triumph in Imola – Liane Lippert aus Friedrichs­hafen starke Fünfte

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IMOLA (dpa/SID) - Maximilian Schachmann wischte sich nach dem schwersten Rennen seiner Laufbahn Dreck und Schweiß aus dem Gesicht, dann haderte er mit dem Ausgang. „Ich ärgere mich, dass mir am Berg vielleicht zehn Meter gefehlt haben“, sagte Schachmann nach der brutalen Kletterpar­tie mit Ziel im „Autodromo Enzo e Dino Ferrari“. Trotz einer beherzten Leistung kam der Berliner beim furiosen Soloritt des Franzosen Julian Alaphilipp­e am Ende nicht über Rang neun hinaus – und konnte so in Imola die erste medaillenl­ose Straßen-Radweltmei­sterschaft des deutschen Teams seit der Wiedervere­inigung nicht mehr abwenden.

„Eine verlorene Medaille? Das würde ich nicht sagen. Marc Hirschi wäre vielleicht noch machbar gewesen, aber auch er ist spritzig. Es ist super gelaufen, großes Lob an die Mannschaft“, bilanziert­e der beste

Deutsche, der beim letzten Anstieg tapfer an den Favoriten dranblieb, bevor doch noch eine kleine Lücke aufriss. Zumindest im Kampf um Silber hätte Schachmann gut einen Monat nach seinem Schlüsselb­einbruch eine Rolle spielen können, wenn er mit dem späteren Zweiten Wout van Aert (Belgien) und dem Schweizer Hirschi (Bronze) über den Berg gekommen wäre. Vorne war Alaphilipp­e dagegen nicht zu besiegen. Mit einer seiner überfallar­tigen Attacken setzte sich der 28-Jährige von der Konkurrenz ab und stürmte im Alleingang zum Sieg auf der Rennstreck­e. Im Ziel wurde er von seinen Emotionen übermannt. „Ein Traum in meiner Karriere“sei in Erfüllung gegangen, sagte er und wischte sich immer wieder die Tränen aus den Augen.

Bei den Frauen gewann Zeitfahrwe­ltmeisteri­n Anna van der Breggen aus den Niederland­en auch auf der Straße; beste Deutsche nach 143 Kilometern Tortur war Liane Lippert aus Friedrichs­hafen als Fünfte. „Ich bin wirklich glücklich darüber. Das war eine ganz tolle Teamarbeit“, sagte die strahlende 22-Jährige über das Zusammensp­iel mit Lisa Brennauer (Durach; im Ziel Neunte) – und: „Ich bin ein schlaues Rennen gefahren und konnte mit den Besten mithalten.“

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FOTO: ANDREW MEDICHINI/DPA Weltmeiste­r: der Franzose Julian Alaphilipp­e.

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