Gründer starten Crowdfunding-Projekt
Drei Tuttlinger eröffnen in der Donaustraße einen Unverpacktladen
TUTTLINGEN - Einkaufen ganz ohne Plastik- und Verpackungsmüll. Was in Tuttlingen bislang kaum möglich ist, soll sich schon bald ändern. „Waagemut“heißt der Unverpacktladen, den Luana Floridia-Getz, Frank Wertke und Gustav Mattheis eröffnen möchten. Dazu haben sie nun ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen.
„Ich beschäftige mich mit den Themen Nachhaltigkeit und plastikfreies Einkaufen schon seit einigen Jahren“, sagt die Tuttlingerin Luana Floridia-Getz. Den Laden plant die 33-Jährige seit nunmehr zwei Jahren. „Ich bin aber alleine nicht mehr weitergekommen, weil die Aufgaben sehr vielschichtig waren. Ich freue mich deshalb, dass ich zwei Mitgründer gefunden habe“, sagt sie
Gemeint sind die beiden Tuttlinger Frank Wertke und Gustav Mattheis. Letzterer ist während seines Studiums in Freiburg auf Unverpacktläden aufmerksam geworden. „Ich habe schnell gemerkt, wie viel Sinn es macht, die Verpackungen bei einigen Produkten einfach wegzulassen“, sagt er. Auch Frank Wertke ist von dem Projekt überzeugt: „Plastik herstellen kostet viel Energie und Plastik zu entsorgen kostet ebenfalls eine Menge Energie“, zählt er auf.
Das Sortiment wollen die Tuttlinger dann breit fächern: Angefangen von Nüssen in Glasspendern bis hin zu Zahncreme, Hygieneartikel, Tofu, Waschmittel oder auch Käse - alles unverpackt. Auch selbstgenähte und wiederverwendbare Slipeinlagen haben die Gründer in ihrem Sortiment. „Die näht die Tuttlinger Initiative Buntgut und zu kaufen gibt es sie dann bei uns“, erklärt Floridia-Getz.
Den Laden gibt es schon – momentan wird in der Donaustraße gewerkelt und aufgebaut. „Wir sind super glücklich, dass wir nun die passenden Räumlichkeiten gefunden haben“, sagt die Tuttlingerin. Nun hat das Team ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen. Wer möchte, kann den Laden auf einer eigens angelegten Internetseite finanziell unterstützen oder Gutscheine kaufen. „Wir möchten zum Beispiel eine Nussmusmaschine kaufen“, sagt die Gründerin aber noch weitere Investitionen stehen auf der Agenda. Ein erstes Ziel sei die Marke von 16 000 Euro. Stand Donnerstag haben die Gründer bereits Spenden in Höhe von 7167 Euro erhalten. „Wir freuen uns sehr über jeden, der uns unterstützen möchte“, ergänzt FloridiaGetz.
„Ich glaube auch, dass die Zeit so weit ist, hier in Tuttlingen einen Unverpacktladen zu öffnen“, sagt Mattheis und Floridia-Getz ergänzt: „Es gibt so viele Produkte, die einfach keine Verpackung benötigen und trotzdem haben. Ich denke, mittlerweile geht vielen Menschen der übermäßige Plastikmüll auf die Nerven. Da es in Tuttlingen noch nichts vergleichbares gibt, glaube ich fest an das Konzept“.