Gränzbote

Tanz auf Messers Schneide

- Von Regina Braungart

Freiheit und Verantwort­ung sind zwei Begriffspa­are, die den Tanz auf Messers Schneide momentan verdeutlic­hen. Warum? Baden-Württember­g ist insgesamt über die 50er-Marke gerutscht und damit ein genereller Hotspot. Hier ist das Reisen nicht verboten und es steht trotzdem alles auf dem Spiel. Reisen und Familienan­lässe sind DIE Treiber des Virus. Diesmal sind vor allem die Jungen betroffen, aber das bleibt nicht so.

Kann es einen gesellscha­ftlichen Konsens geben, notfalls die Risikogrup­pen – und dazu gehört ein erhebliche­r Anteil an jungen Leuten, auch Familenvät­er, -Mütter – im Krankenhau­s aussortier­en zu müssen? Natürlich nicht. Der Blick ins Ausland zeigt, dass wir es eben doch schaffen, bisher mit großer Verantwort­ung und mündig mit dem Virus umzugehen. Es sind Monate voller Einschränk­ungen, es sind Monate, die für viele Leute eine erhebliche Belastung und ein Höchstmaß an Informiert­heit und Verantwort­ung abverlange­n, und natürlich kann jeder einzelne für sich entscheide­n, sein Leben aufs Spiel setzen zu wollen, aber eben nur seines und nicht das eines anderen.

Die Herbstferi­en nun eben wieder in der Familie zuhause zu verbringen, den Garten aufzuräume­n, Herbstspaz­iergänge zu machen, Nähe durch einen Anruf mehr oder auch die anderen wunderschö­nen Dinge die wir vom Frühjahr kennen: Das ist jetzt nötig, aber nicht zu reisen und zu feiern.

Wer viele Kontakte ins Ausland weltweit hat, dem ist dieser Satz nicht mehr unbekannt: „Ich wäre jetzt gern in Deutschlan­d“Und: „Wir bewundern euer Management, das hätten wir jetzt auch gern.“

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