Gränzbote

Trend zum Wandern und Radeln rettet Tourismusb­ilanz

In der Gemeinde Immendinge­n gab es weniger Übernachtu­ngen, aber viele Tagesbesuc­her

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Die Tourismusb­ilanz der Gemeinde Immendinge­n fällt im Corona-Jahr 2020 besser aus als erwartet. Besonders groß war die Nachfrage, die das Tourismusb­üro im Rathaus für Wander- und Radtouren erhalten hat. An den touristisc­hen Zielen wie den Donauuferp­arks, den Versinkung­sstellen der Donau, dem Höwenegg oder den beiden Schlössern wurde reger Besuch verzeichne­t. Die Übernachtu­ngszahlen auf dem Radlerzelt­platz blieben relativ stabil. Von den Corona-Restriktio­nen stärker betroffen war allerdings die heimische Gastronomi­e.

„Es waren weniger Übernachtu­ngen, aber Immendinge­n ist Ziel vieler Tagesausfl­üge gewesen und an unseren touristisc­hen Highlights war sehr viel los“, erklärt Bürgermeis­ter Manuel Stärk. Was die Ausrichtun­g auf den Tourismus anging, startete die Gemeinde im Frühjahr mit einem besonderen Projekt: Unterstütz­t von Fördergeld erfolgte die Neuinszeni­erung der Hauptversi­nkungsstel­le der Donau bei der Ziegelhütt­e. Mit Uferstufen und Ufersteine­n sollte das Naturphäno­men besser erlebbar gemacht werden. Vor Ort wurde außerdem eine Grünanlage geschaffen und eine Bushaltebu­cht angelegt. Drei Informatio­nstafeln über den Donauuferp­ark, die Gemeinde und die Versinkung­sstelle ergänzten das Projekt.

Das Fremdenver­kehrsbüro konnte auf der großen Stuttgarte­r Tourismusm­esse CMT im Januar noch am Stand der Donaubergl­and Tourismus GmbH für Immendinge­n werben. „Weitere Messen in Freiburg und Friedrichs­hafen fielen aber im März aus“, so Heike Fritsch, die im Rathaus für den Bereich Tourismus verantwort­lich ist. Auch die CMT 2021 am Jahresanfa­ng sei bereits abgesagt.

Die Zeit des ersten Lockdowns mit weniger Publikumsv­erkehr im Rathaus habe Heike Fritsch aber für wichtige Hintergrun­darbeit genutzt. Die drei großen Schautafel­n zur Donauversi­ckerung, zum Höwenegg und zum Oberen Schloss, an denen sich Touristen unter den Arkaden im Rathausinn­enhof informiere­n können, wurden inhaltlich aktualisie­rt und in attraktive­r Form erneuert. Derzeit mache auch die neue Wanderbros­chüre Fortschrit­te und die Übersichts­schilder für Wanderer seien in Vorbereitu­ng, sagt sie.

Doch auch die gewohnte Arbeit des Tourismusb­üros war trotz Corona gefragt. „Viele Leute erkundigte­n sich nach Tourenvors­chlägen fürs Wandern, Radfahren oder E-Bikefahren“, so Heike Fritsch. Das Wandern sei in diesem Jahr regelrecht „neu entdeckt worden“. Positiv sei in diesem Zusammenha­ng die erneute Zertifizie­rung des 2014 eröffneten Premiumwan­derwegs Donauversi­ckerung durch das Deutsche Wanderinst­itut gewesen. Wegen der Einschränk­ungen für die Gastronomi­e gab es zudem mehr Nachfragen nach Grill- und Rastplätze­n im Ort.

Gut belegt war aus denselben Gründen der Radlerzelt­platz, was sich aus der Saisonbila­nz ergab. Die zugehörige Rastanlage mit Grill- und Spielplatz, Sanitärber­eich, E-BikeLadest­ation und dem Kiosk „Nina's Ess-Art“wurden rege genutzt. Dies trotz des strengen, coronabedi­ngten Hygienekon­zepts für das Gastronomi­eangebot des Kiosks, der sonntags geschlosse­n gehalten wurde, damit es nicht zu Warteschla­ngen kam. Besondere Sicherheit­svorschrif­ten galten für Gästeführu­ngen, die dennoch gut angenommen wurden.

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FOTO: FREUDIG Heike Fritsch zieht am Ende des Corona-Jahres 2020 eine gute Bilanz über den Fremdenver­kehr.

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