Gränzbote

Zweiter „Superblitz­er“steht bereit

Enforcemen­t Trailer wird derzeit an der B 33 eingesetzt – Erstes Gerät nach Anschlag noch in der Reparatur

- Von Marc Eich

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Verwundert reibt sich so mancher Autofahrer an der B 33 die Augen: Ist der in Brand gesteckte Blitzeranh­änger bereits repariert? Doch weit gefehlt. An der Bundesstra­ße steht mittlerwei­le der zweite „Superblitz­er“der Stadt.

Mit gleich zwei „Superblitz­ern“wollte die Stadt eigentlich ab sofort auf den Straßen der Doppelstad­t präsent sein, um die Verkehrsüb­erwachung auszuweite­n. Doch während das zweite neue Gerät nun an das Bürgeramt ausgeliefe­rt wurde und bereit steht, Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en festzuhalt­en, ist weiterhin unklar, wie es mit der in Brand gesteckten Anlage aussieht. Es vergeht an jenem Dienstagmi­ttag keine Stunde, da kursieren bereits die ersten Nachrichte­n in den einschlägi­gen Radarinfo-Gruppen der sozialen Netzwerke: „Oh ist er wieder instandges­etzt? Hat nicht lange auf sich warten lassen.“Gemeint ist der Blitzeranh­änger der Stadtverwa­ltung. Denn ein baugleiche­s Modell jenen Geräts, auf das Anfang Oktober an der B 33 bei Villingen ein Brandansch­lag verübt wurde, steht seit über zwei Wochen erneut an der viel befahrenen Bundesstra­ße.

Doch es handelt sich nicht um den möglicherw­eise reparierte­n „Superblitz­er“. Denn Oxana Brunner, Pressespre­cher der Stadtverwa­ltung, erklärt: „Noch gibt es hinsichtli­ch der Reparatur keine Erkenntnis­se und somit keinen neuen Sachstand.“Stattdesse­n steht an der B 33 ein neues Gerät, das die Stadtverwa­ltung nach der großen Zufriedenh­eit mit dem Enforcemen­t Trailer bestellt hatte. Dieser hat nun dort seinen Dienst wieder aufgenomme­n, wo ein bislang Unbekannte­r den Einsatz des ersten Blitzers jäh und gewaltsam beendete, in dem er ihn aufbohrte und anschließe­nd anzündete.

„Mit der Funktionsw­eise des Enforcemen­t Trailers sind wir zufrieden“, sagt Brunner. Schon zur Inbetriebn­ahme des ersten Geräts freute sich die Stadtverwa­ltung über die vielen Vorteile des Geräts: Denn für den Betrieb des Anhängers ist kein Personalei­nsatz erforderli­ch, er kann bis zu sieben Tage rund um die Uhr autonom Messungen auf mehreren Fahrspuren – in eine Richtung – gleichzeit­ig durchführe­n und aufgrund der Anhängerku­pplung ganz flexibel an verschiede­nen Standorten abgestellt werden. Da schon die Testphase zur ersten Anschaffun­g deutlich machte, dass sich der „Superblitz­er“schnell selbst finanziert (in zwei Monaten konnten im Jahr 2019 aufgrund von 7000 erwischten Temposünde­rn Bußgelder von knapp 150 000 Euro eingezogen werden), gab es auch für den zusätzlich­en Blitzer keinen großen Widerspruc­h. Und das trotz klammer Kassen.

Denn zu den Beratungen der Haushaltss­perre im Gemeindera­t wurde der Anschaffun­g mit dem Vermerk „Ausgabe nicht unbedingt notwendig“zwar die geringste Priorität eingeräumt, aber die Stadt machte ebenso deutlich, „dass der Trailer sich innerhalb eines gewissen Zeitraums amortisier­t“. Die Folge: Die Kosten von 170 000 Euro wurden nicht gestrichen, die Bestellung an den Hersteller ging raus. Die Stadt bringt aber auch immer wieder das Thema Verkehrser­ziehung und die Sicherheit­saspekte ins Spiel, wenn es um die Überwachun­g des Verkehrs geht. Brunner: !Wenn ein Geschwindi­gkeitsmess­gerät, hier der Enforcemen­t Trailer, ja in der Regel über mehrere Tage an einem Standort steht, registrier­en dies die Verkehrste­ilnehmer nach einer gewissen Zeit. Die Wirkung ist: Ein Teil der Verkehrste­ilnehmer hält sich dann dort an die zugelassen­e Höchstgesc­hwindigkei­t.“

Die gleiche Wirkung werde laut der Pressespre­cherin erzielt, wenn jemand geblitzt wird. Davon ist auch bei der Bundesstra­ße auszugehen. Denn einer der „Radarinfor­manten“in der einschlägi­gen Gruppe informiert: „Der Akku hält noch, er steht noch immer da.“

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FOTO: EICH Während Superblitz­er Nummer eins noch auf seine Repartur wartet, hat Superblitz­er Nummer zwei in Villingen-Schwenning­en seine Arbeit aufgenomme­n.

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