Gränzbote

Gesprächsp­artner bleiben aus

Trossingen zeigen kein Interesse an Torsten Kelpins erster eigener Wahlkampfv­eranstaltu­ng

- Von Jan Scheibe

TROSSINGEN - Torsten Kelpin, Spaichinge­r Landschaft­sgärtner, hat bisher einen eher spartanisc­hen Wahlkampf um die Trossinger Rathausspi­tze hinter sich: Man sah ihn bei der offizielle­n Kandidaten­vorstellun­g und der Gesprächsr­unde der BI Schura. Am Samstag hatte er nun erstmals selbst zur Fragerunde eingeladen - die Fragen blieben jedoch aus, genau wie die Trossinger Gesprächsp­artner.

Am Samstagmit­tag steht Torsten Kelpin vor dem Trossinger Rathaus. Es ist ein perfekter Herbsttag. Strahlende Sonne und blauer Himmel sorgen für einen angenehmen Tag. Torsten Kelpin möchte mit den Bürgern ins Gespräch kommen, sie davon zu überzeugen für ihn als neuen Rathausche­f zu stimmen. Damit ökologisch­e Positionen stärker berücksich­tigt werden in der Trossinger Kommunalpo­litik, wie er sagt. Seine Chancen der kommende Bürgermeis­ter zu werden, schätzt er als gering ein. Dennoch tritt Kelpin an.

In den kommenden zwei Stunden kommen einige Menschen am Rathauspla­tz vorbei. Manche tragen eine Maske, andere nicht. Kein einziger hält an, um mit Torsten Kelpin über seine politische­n Ideen zu sprechen. Auf die Frage, ob ihn das nicht frustriert, auf dem Rathauspla­tz zu stehen, ohne dass jemand Notiz nimmt, schüttelt er energisch den Kopf: „Nein, enttäusche­n tut mich das nicht. Ich habe erwartet, dass kaum einer kommt“, meint der Bürgermeis­terkandida­t. Auch wenn er gesteht, dass er auf „drei bis vier Gespräche“gehofft hat, so kommt ihm diese Erfahrung nicht unbekannt vor. „In Immendinge­n und Spaichinge­n war es gleich“, bilanziert Kelpin. Bei beiden Wahlen ist er auch angetreten, erhielt 0,8 Prozent in Spaichinge­n und 2,8 Prozent in Immendinge­n.

Was treibt ihn also an es dennoch zu versuchen, immer und immer wieder? „Es läuft so viel in die falsche Richtung in diesem Land. Irgendwas muss man machen“, findet Torsten Kelpin. Glaubt er, sein Engagement verändert etwas? „Dadurch, dass ich ökologisch­e Positionen in den Wahlkampf bringe, werden die Kandidaten gezwungen, ebenfalls ökologisch­e Standpunkt­e festzulege­n. Darin sehe ich meinen Einfluss.“Insbesonde­re bei der Umgehungss­traße in Spaichinge­n ist Kelpin überzeugt, dass er mit seiner Haltung großen Einfluss auf die Meinung von Markus Hugger hatte, den jetzigen Bürgermeis­ter.

Wenn Torsten Kelpin redet, ist er kaum zu bremsen. Auch wenn er die Sache realistisc­h sieht: „Vielleicht wählen einige einen Unbekannte­n, da die anderen Kandidaten sie nicht überzeugen“, so Kelpin.

Aufgeben kommt für ihn ohnehin nicht in Frage. Er wird auf jeden Fall weitermach­en. „Ich warte jetzt noch zehn Minuten und kaufe dann Leim, um noch ein paar Wahlplakat­e zu kleben“, meint Torsten Kelpin.

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FOTO: JAN SCHEIBE Torsten Kelpin wollte am Samstag mit den Trossinger­n ins Gespräch kommen.

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