Gränzbote

Prima MTB-Projekt, aber: Natur nicht nur benutzen

- Von Regina Braungart

Ja, es ist vernünftig neue Strecken anzulegen wenn man nicht die Polizei auch noch rausschick­en will, die illegalen Mountainbi­ker, die im Übrigen meist ohne jedes Schuldbewu­sstsein sind, von den sensiblen Pfaden herunter zu holen.

Und der Zundelberg ist, bis auf einige Ausnahmen wie dem alten Steinbruch, dem Skihang mit seinen seltenen Orchideen, den Waldränder­n mit seiner reichen Vogel- und Insektenpo­pulation, auch ein Nutzwald mit oft dürftiger Artenvielf­alt. Kurz, hier passen die Strecken wirklich hin.

Was einem aber trotzdem Bauchweh verursacht, ist die Grundhaltu­ng des Aneignens von Natur durch den Menschen. Selbst Wanderer sind nicht mehr naturvertr­äglich, wenn es zu viele sind. Aber sie bewegen sich wenigstens so, dass sie vielleicht die Natur in ihrer Vielfalt auch wahrnehmen und bemerken, wenn sie immer mehr abnimmt. Und sich hoffentlic­h mit einsetzen, dass diese Zerstörung durch den Menschen endlich aufhört. Vielleicht ist das aber auch nur ein frommer Wunsch.

Klar ist jedenfalls, dass man beim Montainbik­en die Käferle, die man überfährt, nicht kennen lernen kann. Es dürften aber nicht viele sein auf dieser Zundelberg­strecke.

Es sind engagierte junge Leute, die hier ein tolles Projekt entwickelt haben. Vielleicht gäbe es ja auch die Möglichkei­t, mit KombiAngeb­oten gerade für junge Radler die Natur nahezubrin­gen. Man merkt, wie gut es dem Menschen tut, sich im Wald zu bewegen. Da ist bestimmt viel Offenheit, diese Umgebung auch intensiver wahrzunehm­en.

Vielleicht sogar in Kombinatio­n mit dem grünen Klassenzim­mer des BUND in unmittelba­rer Nachbarsch­aft oder auch nur mit Schildern.

Das wäre toll.

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