Entscheidung über Amazon-Ansiedlung verzögert sich
RAVENSBURG (sz) - Die Entscheidung, ob der Online-Versandhändler Amazon auf einem Gelände nahe des Allgäu Airports bei Memmingen ein Verteilzentrum bauen darf verzögert sich. Der Memminger Oberbürgermeister Manfred Schilder (CSU) sagte, er gehe davon aus, dass bei der Gesellschafter-Versammlung am 16. Dezember noch nicht abgestimmt werde. Die Fläche am Flughafen gehört einer Gesellschaft, der unter anderem alle Allgäuer Kreise und kreisfreien Städte angehören, auch der Landkreis Lindau gehört dazu.
Es geht um den Verkauf einer vier Hektar großen Fläche. Ein Bauherr aus der Region möchte das Verteilzentrum errichten und an Amazon vermieten. Bis zu 200 Jobs sollen bis zum Mai 2022 geschaffen werden.
Hintergrund der Verzögerung sind Proteste in der Region. Stadtund Kreisräte forderten, das Grundstück nicht für das Projekt zu verkaufen. Sie argumentierten, dass der Konzern das Bemühen um einen erfolgreichen Einzelhandel konterkariere. Zudem seien die Arbeitsbedingungen bei Amazon schlecht und die Firma zahle kaum Gewerbesteuer. Gegen das Projekt hat sich etwa der Lindauer Landrat Elmar Stegmann (CSU) ausgesprochen, ebenso wie mehrere Fraktionsvorsitzende aus dem Lindauer Kreistag.
Damit das Grundstücksgeschäft mit Amazon zustande kommt, müssen die Eigentümer in der Gesellschaft mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit dafür stimmen.