Wenn das Paket stimmt
Biathlet Peiffer gelingt der erste Sieg im Massenstart
HOCHFILZEN (SID) - Nach seinem unwiderstehlichen Zielsprint riss Arnd Peiffer beide Arme nach oben und den Mund zu einem Jubelschrei weit auf: Mit einer makellosen Leistung bescherte der Olympiasieger den deutschen Biathleten beim ersten Massenstartrennen des WeltcupWinters in Hochfilzen den ersten Saisonsieg – und sorgte damit für einen versöhnlichen Jahresabschluss.
„Ich freue mich sehr, weil es mein erster Sieg im Massenstart ist. Ich habe nicht unbedingt daran geglaubt, dass ich das in meiner Karriere noch schaffe“, sagt Peiffer. Deswegen seien die Emotionen im Zielraum „etwas mehr gewesen, als man es von mir gewohnt ist“.
Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es der erste Erfolg in einem Massenstartrennen seit dem 19. Februar 2017, als sich Simon Schempp ebenfalls in Hochfilzen zum Weltmeister gekrönt hatte; für Peiffer war es der zehnte WeltcupSieg seiner Karriere. Benedikt Doll verpasste als Vierter das Podium mit einer Strafrunde und 11,7 Sekunden Rückstand nur knapp.
„Wir haben gewusst, dass es möglich ist. Ich bin sehr glücklich“, freute sich Doll, der kurz vor Schluss noch vom Norweger Tarjei Bö (1/9,3 Sekunden zurück) eingefangen worden war. Das Material, das Doll zuletzt ungewöhnlich scharf kritisiert hatte, sei „ausgezeichnet“gewesen.
Auch Peiffer bedankte sich beim Team hinter den Athleten. „Ein Lob an unsere Techniker. Sie hatten das Erfolgserlebnis, das sie verdient haben“, sagte er. In einem spannenden Rennen blieb Peiffer als einziger Athlet in den Top 10 am Schießstand fehlerfrei und ging mit dem laufstarken Schweden Martin Ponsiluoma in die Schlussrunde.
Mit einem taktisch cleveren Manöver in der Abfahrt zum Ziel sicherte sich der 33-Jährige die Innenbahn und ließ im Zielsprint nach 15 kraftraubenden Kilometern nichts mehr anbrennen. Den Schlüssel zum Erfolg sah Peiffer im perfekten Gesamtpaket: „Die Ski waren richtig gut, und am Schießstand hatte ich beim letzten Schießen auch mal ein bisschen Glück.“
Erik Lesser musste sich nach zwei Strafrunden und einem Rückstand von 1:04,4 Minuten mit dem 17. Platz begnügen. Im Sprint am Freitag hatten die DSV-Athleten mit Platzierungen außerhalb der Top 20 noch ein Debakel erlebt, ehe sich Doll in der Verfolgung am Samstag auf Platz 13 verbesserte.
Nun gehen die Biathleten mit einem verfrühten Weihnachtsgeschenk in die kurze Pause. Im neuen Jahr steht zuerst der doppelte HeimWeltcup in Oberhof (8. bis 10. sowie 13. bis 17. Januar) auf dem Programm.