Aufnahmestopp an Klinik Tettnang besteht weiterhin
Rückkehr zum Normalbetrieb nicht möglich – Zahl der mit Coronavirus infizierten Mitarbeiter steigt
TETTNANG - Die Situation an der Klinik in Tettnang (Bodenseekreis) bleibt weiter angespannt. Auch am Montag konnte das Krankenhaus nicht wie ursprünglich geplant und gehofft in den Normalbetrieb zurückkehren. Weiterhin werden an der Klinik vorerst keine neuen Patienten aufgenommen.
Nachdem sich zahlreiche Mitarbeiter und Patienten im Tettnanger Krankenhaus mit dem Coronavirus infiziert hatten, verhängte der Medizin-Campus Bodensee (MCB), zu dem die Klinik Tettnang gehört, bereits am 10. Dezember einen Aufnahmestopp. Auch die Notaufnahme wurde geschlossen. Ursprünglich sollte am Montag eine Entscheidung darüber fallen, wann und wie der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Diese Entscheidung sei nun jedoch vertagt worden, teilt Klinik-Sprecherin Susann Ganzert mit.
Es gelte weiterhin ein Aufnahmestopp für das gesamte Krankenhaus, die Notaufnahme und die Geburtshilfe. Die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter an der Klinik
Tettnang sei am vergangenen Wochenende weiter angestiegen. Genaue Zahlen nennt die Klinik-Sprecherin auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“am Montag jedoch nicht. Am vergangenen Freitag waren nach Angaben der Klinik 84 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. 800 Mitarbeiter gibt es insgesamt an diesem Haus des
MCB. Außerdem sei das Virus bis Freitag bei 26 Patienten nachgewiesen worden. Die betroffenen Patienten seien nach Angaben der Sprecherin in Quarantäne. Insgesamt stehen im Krankenhaus Tettnang 130 Betten für Patienten bereit, die momentan weitgehend ungenutzt bleiben.
Wann welche Patienten, die sich aktuell in der Klinik in Quarantäne befinden, entlassen werden können, müsse in Rücksprache mit den Gesundheitsämtern der Landkreise, in denen die Patienten wohnen, erfolgen. Dies werde sich ebenso verzögern wie die Entscheidung, wann die Klinik wieder in den Normalbetrieb zurückkehren kann, teilt Ganzert weiter mit.
Am 10. Dezember, als der MCB den Aufnahmestopp für die Klinik verhängte und den Betrieb herunterfuhr, lag die Zahl der Infizierten in der Klinik noch bei 34 Menschen. Die Zahl hatte sich erhöht, vor einer Woche waren es bereits 53 Personen aus der Belegschaft der Klinik gewesen, die positiv getestet wurden. Die Infektionsketten der Mitarbeiter würden vom Gesundheitsamt nachverfolgt, so Ganzert.