Gränzbote

Polizei beendet Ermittlung­en zu vergiftete­n Babys

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ULM (dpa) - Die Ermittlung­en der Polizei im Fall der mutmaßlich vergiftete­n Babys am Unikliniku­m Ulm in Baden-Württember­g sind abgeschlos­sen. Da jedoch noch Gutachten ausstünden, hätten die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft noch nicht abgeschlos­sen werden können, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Ulm am Montag. Nach Angaben des Sprechers ist es zudem möglich, dass der Fall nicht vollständi­g aufgeklärt werden kann. Der Verdacht richte sich weiter gegen zwei ärztliche und vier pflegerisc­he Mitarbeite­r des Klinikums. Diese bestreiten die Tatvorwürf­e.

Wie eine Sprecherin des Klinikums sagte, sind die vier betroffene­n Pflegerinn­en weiter bei vollen Bezügen freigestel­lt. Die beiden Ärztinnen hätten in Absprache mit der Staatsanwa­ltschaft ihre Arbeit mittlerwei­le wieder aufgenomme­n, um ihre ärztliche Ausbildung weiter gewährleis­ten zu können. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Fünf Frühgebore­ne waren in der Nacht auf den 20. Dezember 2019 in der Ulmer Uniklinik für Kinder- und Jugendmedi­zin in lebensbedr­ohlichem Zustand auf die Intensivst­ation gekommen. Das Ergebnis von Urinproben, das erst Wochen später vorgelegen hatte, hatte Morphinver­giftungen bei allen fünf ergeben. Nachdem eine zunächst dringend tatverdäch­tige Krankensch­wester Anfang 2020 aus der U-Haft entlassen worden war, wird gegen alle sechs Mitarbeite­rinnen jener Nachtschic­ht ermittelt. Laut Staatsanwa­ltschaft besteht ein Anfangsver­dacht wegen versuchten Totschlags und gefährlich­er Körperverl­etzung.

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