Kritik an China und WHO für Pandemie-Umgang im Januar 2020
Eine unabhängige Untersuchungskommission zum internationalen Umgang mit der Corona-Pandemie hat China und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert. Grund: Die anfänglichen Maßnahmen seien zu schleppend angelaufen. Die Experten stellten in dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Zwischenbericht fest, dass China im Januar 2020 stärkere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hätte umsetzen können. Zudem hätte die WHO schon vor dem 30. Januar einen Gesundheitsnotstand ausrufen können. Die Experten befürchten generell, dass das internationale Frühwarn- und Reaktionssystem derzeit seinen Zweck nicht ordnungsgemäß erfülle. „Es scheint aus einer früheren analogen Ära zu kommen und muss in die digitale Zeit geführt werden“, hieß es in dem Bericht. Die Kommission wird von der Ex-Premierministerin Neuseelands Helen Cark und der früheren Präsidentin Liberias Ellen Johnson Sirleaf geleitet. Für Mai ist die Präsentation des vollständigen Berichts im Rahmen der Weltgesundheitsversammlung geplant. Kritik gibt es auch an den Mitgliedsstaaten der WHO, die Reformbedarf habe. Die Länder würden große Erwartungen an die Arbeit der Organisation stellen, aber der WHO nicht genug Macht und finanzielle Mittel einräumen. (dpa)