Gränzbote

Die Geschichte einer Kämpferin

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Boxen im Hijab? Warum eigentlich nicht? Die Berliner Boxerin Zeina Nassar zeigt, dass beides möglich ist. Auf ihre Initiative hin hat der Internatio­nale AmateurBox­verband unlängst die Kleiderord­nung im Boxsport geändert: Kopftuch und lange Kleidung sind nun erlaubt. Zweifellos ein großer Sieg der 22-jährigen deutschen Boxmeister­in, die den Sport und den Hijab als zwei gleichbere­chtigte Teile ihrer Identität ansieht.

In ihrer Autobiogra­fie „Dream Big“beschreibt die junge Sportlerin ihren ungewöhnli­chen Weg als Kind libanesisc­her Flüchtling­e, das in Berlin-Kreuzberg im Spannungsf­eld zweier Kulturen aufwuchs. Eines macht sie ziemlich schnell klar: Weder als Muslima noch als junge Sportlerin akzeptiert sie vorgegeben­e Rollenmust­er. Das Buch strotzt denn auch nur so vor Selbstbewu­sstsein. Da ist etwa die Szene, in der Zeina Nassar beschreibt, wie sie sich mit gerade einmal acht Jahren zum Erstaunen ihrer Eltern bewusst für das Tragen des Hijabs entscheide­t. Das Buch einer ungewöhnli­ch starken Frau, die jungen Mädchen Mut macht. (dpa)

Zeina Nassar: Dream Big. Wie ich mich als Boxerin gegen alle Regeln durchsetzt­e, Hanser Verlag, 208 Seiten, 15 Euro.

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