Bahnhof: Entscheidung fällt im April
Gemeinderat berät, welcher Investor den Zuschlag bekommt – Zuschüsse für Vorplatz?
TUTTLINGEN - Eines der großen Themen, die Tuttlingen in den kommenden Jahren beherrschen wird, ist die Umgestaltung des Bahnhofs samt Vorplatz. Dafür ist ein Gesamtbudget von rund sechs Millionen Euro angesetzt und eine erste Rate mit 500 000 Euro, die in diesem Jahr dafür ausgegeben wird. Doch wofür?
Unterscheiden muss man zwischen der Planung für das Bahnhofsgebäude samt dazugehörigen Nebenflächen und dem Bahnhofsvorplatz. Das Bahnhofsgebäude soll durch einen privaten Investor saniert werden, den Vorplatz wird die Stadt in eigener Regie umgestalten (wir berichteten).
Für die Sanierung des Bahnhofsgebäudes und die Bebauung der angrenzenden Flächen gibt es mit der Tuttlinger Wohnbau und der Schoofs Immobilien GmbH zwei potenzielle Investoren. Beide haben ihre ursprünglichen Entwürfe überarbeitet und konkretisiert. Nun liegt es daran, eine Auswahl zu treffen, wer das Bahnhofsgebäude und auch das Umfeld neu gestalten wird.
Die Vorentscheidung fällt ein Gremium, dem Vertreter von Aesculap und der Stadt angehören, wobei die Stadt mit der Verwaltungsspitze, Vertretern der Fraktionen und der zuständigen Fachbereiche dabei ist. Außerdem gehören Berater des Büros
Albert Speer und Partner, die mit einem Konzept für den Bahnhofsvorplatz beauftragt sind, dem Gremium an. „Dieses Auswahlgremium wird voraussichtlich im März eine Empfehlung aussprechen“, teilt Stadtsprecher Arno Specht mit. Im April fällt der Gemeinderat dann die eigentliche Entscheidung.
Das ist erneut deutlich später, als im Zeitplan vorgesehen – eigentlich hätte das bereits vergangenen November geschehen sollen. Woran liegt es? Ausnahmsweise nicht an Corona, macht der Stadtsprecher klar. Im vergangenen Jahr habe es in der Verwaltung und in der Klausurtagung des Gemeinderats viele Diskussionen
rund um das Thema Mobilität und Parken gegeben, die beide ja auch den Bereich Bahnhof betreffen. „Da haben wir uns schlicht und einfach etwas mehr Zeit dafür gelassen“, sagt Specht.
Beim Bahnhofsvorplatz hat die Stadtverwaltung auf Grundlage der Planskizze von Albert Speer und Partner einen Förderantrag beim Land Baden-Württemberg eingereicht. Durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gibt es derzeit attraktive Förderprogramme für die Umgestaltung von Bahnhöfen, ganz besonders für die Realisierung von sogenannten nachhaltigen „Multimodalen Mobilitätsknotenpunkten“. Exakt so etwas ist in Tuttlingen geplant. Specht: „Bis März rechnen wir hier mit einer Entscheidung. Parallel dazu arbeiten wir derzeit am Vergabeverfahren.“
Die Planungsleistungen für den Bahnhofsvorplatz mussten europaweit ausgeschrieben werden. Dieses Verfahren soll im Februar abgeschlossen sein, um dem Gemeinderat dann einen Vorschlag zur Entscheidung vorlegen zu können. Außerdem laufen derzeit Verhandlungen mit der Deutschen Bahn über die Umgestaltung der Unterführung beziehungsweise den Durchbruch hin zur Donau. Hier gibt es mittlerweile auch auf Seiten der DB ein eigenes Projektteam, demnächst werden regelmäßige Treffen eingeführt.