Gränzbote

„Es ist definitiv leiser geworden“

Anwohnerin befürworte­t die Temporeduz­ierung an der B 14 – hat aber auch einige Kritikpunk­te

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TUTTLINGEN (ajs) - Tempo 50 auf der B 14 entlang der Wohnbebauu­ng ist schon lange überfällig. Das ist die Meinung von Anwohnerin Simona Greuter, die sich nun nach der Berichters­tattung über die Anfang Dezember eingeführt­e Temporeduz­ierung von 80 auf 50 Stundenkil­ometern zu Wort gemeldet hat.

Simona Greuter und ihr Mann wohnen seit 20 Jahren an der Äußeren Stuttgarte­r Straße. „Der Lärm ist nervenaufr­eibend. Im Sommer draußen sitzen geht gar nicht“, fasst sie die Situation aus ihrer Sicht zusammen. Doch nicht allein „die unschöne Lärmbeläst­igung“durch den Verkehr ist ihr ein Dorn im Auge. Auch die Tatsache, dass man als Anwohner seit Jahrzehnte­n auf eine Maßnahme seitens der Stadt gewartet habe.

Die Beschränku­ng auf 50 km/h stadtauswä­rts Richtung Wurmlingen sei längst überfällig gewesen, meint Greuter, auch wenn ihr persönlich eine Lärmschutz­wand lieber gewesen wäre. „Das muss ja auch keine Betonwand sein, wie manche kritisiert haben. Es gibt auch schöne Glaselemen­te.“

Sie habe damals der Stadt Tuttlingen eine Mail mit diversen Links als Anregung geschickt. Aber: „Man bekommt nie eine Antwort. Da kommt gar nichts.“Stadtsprec­her Arno Specht räumt in dieser Hinsicht auf Nachfrage dann auch ein: „Wir müssen zugeben, es gab einzelne Rückmails, die wir nie beantworte­t haben, das muss man so selbstkrit­isch sehen.“

In der aktuellen Diskussion stört Greuter vor allem aber eine Sache: „Wir werden jetzt als die bösen Anwohner hingestell­t.“Oft habe sie schon mitbekomme­n, dass Motorradod­er Autofahrer direkt nach dem Blitzer extra Gas geben. „Ich bin überzeugt, die denken ,Denen zeigen wir es’. So kleingeist­ig wird das praktizier­t.“Dabei hätten sie ein Recht darauf gehabt, dass etwas unternomme­n wurde.

Aus ihrer Sicht ist der Blitzer an der falschen Stelle platziert worden. Er hätte ihrer Meinung nach viel weiter hinten und dann am besten in der Mitte der Straße errichtet werden müssen, um auch beide Straßensei­ten

abzudecken. „Die, die reinfahren, halten sich oft nicht an Tempo 50.“Doch das sei technisch nicht möglich gewesen, habe sie nur von der Stadt zu hören bekommen. Schade, findet Greuter. Nicht zuletzt deswegen, „weil wir hier das Einfallsto­r für das Donautal sind“.

„Der Blitzer wurde damals vor allem zur Rotlichtüb­erwachung aufgestell­t“, sagt indes Arno Specht. Daher stehe er auch so nahe an der Kreuzung. Aber er sagt auch: „Der steht in der Tat nicht optimal.“Daher werde die Stadt auch prüfen, mit welchen Kosten es verbunden wäre, diesen zu versetzen. Aber dazu müssten unter anderem Kabel unter der Bundesstra­ße

gelegt werden, daher sei der Aufwand sicherlich relativ hoch.

Doch aller Kritik zum Trotz: Seit der Temporeduz­ierung auf 50 km/h, „ist es definitiv leiser geworden“, sagt Greuter. „Im Kreuzungsb­ereich merkt man jetzt schon Unterschie­de, und im Sommer wird es noch angenehmer. Die 50 bringen etwas.“

„Man bekommt nie eine Antwort. Da kommt gar nichts.“

Simona Greuter

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FOTO: ARCHIV Damit auch wirklich 50 Stundenkil­ometer gefahren wird, kontrollie­ren Blitzer an der B 14 die Geschwindi­gkeit. Doch nicht alle Standorte sind optimal gewählt, findet Simona Greuter.

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